1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Promis und Tiere: Promis und Tiere: Moshammers Schoßhündchen Daisy starb natürlichen Tod

Promis und Tiere Promis und Tiere: Moshammers Schoßhündchen Daisy starb natürlichen Tod

Von Sabine Dobel 25.10.2006, 11:31
Hundedame Daisy, das Schoßhündchen des ermordeten Modezaren Rudolph Moshammer, sitzt im März 2006 während einer Signierstunde neben dem Buch «Mosi, Daisy und ich» auf der Buchmesse in Leipzig. (Foto: dpa)
Hundedame Daisy, das Schoßhündchen des ermordeten Modezaren Rudolph Moshammer, sitzt im März 2006 während einer Signierstunde neben dem Buch «Mosi, Daisy und ich» auf der Buchmesse in Leipzig. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

München/dpa. - Gehätschelt, stets wie das Herrchen perfektfrisiert und weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt: Daisy,das Schoßhündchen des ermordeten Münchner Modeschöpfers RudolphMoshammer, lebt nicht mehr. Am Dienstag um 16.00 Uhr wurde die toteHündin im Tierkrematorium Riem bei München eingeäschert, wie dessentechnischer Leiter Wolfgang Duckstein am Mittwoch entsprechendeMedienberichte bestätigte. Laut «Bild»-Zeitung verendete die 13 Jahrealte Yorkshire-Terrier-Hündin am Dienstagmorgen kurz vor 6.00 Uhr.

Herausgeputzt - mit Schleifchen im Fell - hatte Daisy denModeschöpfer bei allen öffentlichen Auftritten begleitet. Die Hündindurfte dann sogar bei der Beerdigung des Ermordeten - ausnahmsweise -mit auf den Friedhof. Kritische Stimmen verurteilten schon damals denKult um das Tier.

Moshammers ehemaliger Chauffeur, der die Hündin nach dem Tod desModeschöpfers zu sich nahm, spielte dem Tier zuletzt die CD«Bekenntnisse einer Hundedame» vor, die Moshammer selbst besprochenhatte. «Wenn Daisy seine Stimme hört, ist das Balsam für ihre Seele,und sie träumt von ihm», sagte Kaplan der Zeitung.

Bereits am vergangenen Donnerstag ging es Daisy schlecht. Kaplanfuhr in eine Tierklinik. Diagnose: Verengung der Luftröhre. DasHündchen bekam eine Aufbaukur und schleimlösende Medikamente. Dochsein Zustand verschlechterte sich. Kaplan habe Daisy bis zuletztMedikamente gegeben und an ihrem Körbchen gewacht, schreibt «Bild».

Gerade nach dem Mord an dem Modezaren hatte Daisy fast mehrAufmerksamkeit als ein Mensch erhalten. Vor der Eröffnung desTestaments wurde gar spekuliert, ob sie Erbin sein könnte. Kurzzeitigkümmerte sich eine Sprecherin um Medienanfragen zu dem Hündchen, aufeiner eigenen Internetseite berichtete die Hündin «persönlich» überihr Leben mit Moshammer. Daisy war auch dabei, als der Modemacher vorbald zwei Jahren mit einem Kabel erdrosselt wurde. Der homosexuelle64-Jährige starb durch die Hand des zu lebenslanger Haft verurteiltenIrakers Herisch A., den er sich für bezahlten Sex von der Straße insein Haus im Villenvorort Grünwald geholt hatte.

Wo die Urne mit Daisys Asche aufbewahrt werden soll, war zunächstnicht zu erfahren. Sicher ist eines: Daisy darf ihre «letzte Ruhe»nicht bei ihrem Herrchen im Mausoleum auf dem Ostfriedhof finden.Alfred Drexler, Leiter der Friedhofsverwaltung München: «Wir sind einHumanfriedhof und kein Tierfriedhof - es geht um die Würde derMenschen.»