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Prominente Prominente: Reporter gibt Lexikon des Klatsches heraus

01.10.2002, 15:35
Maja von Hohenzollern mit dem Journalisten
Maja von Hohenzollern mit dem Journalisten dpa

Berlin/dpa. - Hunderte deutsche und internationale Prominente listet Graeterpenibel auf - von Franz Beckenbauer («Die Lichtgestalt») über VeronaFeldbusch («Femme fatale des ultimativen Nichts») und Mick Jagger(«ältester Teenager der Welt») bis zu Klaus Wowereit («ErsterBerliner Bürgermeister mit männlicher First Lady»). Die Porträtsweisen einige Daten und Fakten auf - und viel Klatsch und Tratsch ausLiebes- oder Berufsleben.

«Klatsch ist der Treibstoff des Menschen. Jeder braucht das»,erklärt der Ur-Münchner Graeter, der seit 30 Jahren im Geschäft ist,jahrelang für die «Bunte» schrieb und jetzt unter anderem für «Bild»arbeitet. «Die Sucht nach Klatsch hängt mit Neugier und Schadenfreudezusammen. Jeder will diese Bedürfnisse täglich befriedigt sehen.»

Viel Platz nehmen bekannte Geschichten aus Graeters großer Zeit -den 60er bis 80er Jahren - ein. Wie er die Liaison zwischen Playboyund Millionenerbe Gunter Sachs und Sex-Symbol Brigitte Bardot durcheine Mischung aus Reporterglück und Instinkt aufdeckte, wird nocheinmal ausführlich dargelegt. Oder warum Regisseur Roman Polanskibeim Skiurlaub in Gstaad einmal fast über den Reporter herfiel.

Berühmt wurde Graeter als Vorbild für die Fernseh-Satire «KirRoyal». Baby Schimmerlos heißt dort der Klatschreporter, der nachGraeters Vorbild geformt ist und sich in den 80ern durch die MünchnerSchicki-Micki-Gesellschaft wuselte. Im wirklichen Leben musste derJournalist wenig später allerdings mit einigen Niederlagen fertigwerden.

Sein Engagement bei der «Bunten» wurde beendet. Auf eigenenWunsch, sagt Graeter. Auf Anordnung der damals neuen ChefredakteurinPatricia Riekel, sagen andere. Graeter zog weiter nach Berlin, insneue Zentrum der Republik. Mit seiner Kneipe «Extrablatt 2» legte ereine «Bauchlandung» hin, wie er selber sagt. Jetzt lebt «DeutschlandsGesellschaftsreporter Nr. 1», wie er sich selber nennt, wieder inMünchen.

Nicht jeder, dessen Foto die Titelseite von «Bild» schmückte,findet Würdigung im 418 Seiten starken Lexikon des 59-Jährigen. ÜberParty-Girl und Verleger-Nichte Ariane Sommer etwa verkündet er: «Washat die denn vollbracht außer Spagat?» An anderer Stelle mussteGraeter allerdings grantelnd nachgeben. «Ich komme an der FrauFeldbusch nicht vorbei, weil sie einem bis zum Erbrechenentgegentritt.»

Allergrößten Wert lege er auf Qualität, betont Graeter mit ernstemBlick. «Recherche ist das A und O, sonst bin ich wirklich jede Wochebeim Richter.» Daher sind auch die Themenkomplexe um Steffi Graf oderden Schweizer Ex-Botschafter Thomas Borer noch nicht abgeschlossen.«Ich recherchiere noch», sagt Graeter. «Aber warten Sie nur auf Band2 des Lexikons.»