1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Porträt: Porträt: Dean Reed: Amerikaner stirbt 1986 auf mysteriöse Art

Porträt Porträt: Dean Reed: Amerikaner stirbt 1986 auf mysteriöse Art

24.01.2003, 17:32

Halle/MZ. - Die Geschichte um Dean Reed ist fürwahr seltsam. Ein junger US-Amerikaner, glühend für die Ideale des Kommunismus, tauscht die mögliche Show-Karriere in den USA gegen einen Dauerplatz im "Kessel Buntes". Die Ranch in Texas gegen ein Seegrundstück nahe Berlin. Greifbaren Weltruhm gegen den freundlichen Applaus der Arbeiter und Bauern in Bitterfeld und Karl-Marx-Stadt. Sänger und Schauspieler Reed, produziert zwischen 1965 und 1985 als eine Art kommunistischer Cowboy Defa-Filme und Amiga-Schallplatten im Dutzend. Er wird in der DDR zum Vorzeige-Amerikaner, zum Duz-Freund der Mächtigen und Zielobjekt der Geheimdienste.

1986 stirbt der Amerikaner auf äußerst mysteriöse Weise. Mit einem abgeschnittenen Seil um den Hals wird Reed in seinem Auto gefunden, auf dem Grund des Zeuthener Sees. Zunächst sprechen offizielle DDR-Stellen von einem tragischen Unfall, später von Selbstmord aus Liebe. Doch bis heute halten sich noch andere Versionen, die auch von der Witwe, der früheren DDR-Schauspielerin Renate Blume, unterstützt werden. Angeblich sei der Sänger vom Staatssicherheitsdienst umgebracht worden, weil er sich vom Sozialismus abgewandt habe und in seine Heimat USA zurückkehren wollte.