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Umwelt Pilzsaison in Sachsen verläuft schleppend

Pilzfreunde müssen sich in Sachsen gedulden: Die Ausbeute ist mager, doch Experten hoffen auf den Spätherbst. Ein Pilz aus Nordamerika sorgt derweil für Aufsehen.

Von dpa 08.10.2025, 16:38
Pilzberater hoffen, dass im Spätherbst mehr Pilze aus dem Boden sprießen. (Archivbild)
Pilzberater hoffen, dass im Spätherbst mehr Pilze aus dem Boden sprießen. (Archivbild) Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden - Noch ist die Pilzsaison in Sachsen nicht in Schwung gekommen. Das berichten Pilzberater aus verschiedenen Teilen des Freistaats. „Bis jetzt ist der Herbst enttäuschend“, sagte der Pilzsachverständige des Landkreises Leipzig, Edgar Fenzlein. Zurzeit gebe es in seiner Gegend gar keine Pilze zu sammeln - obwohl es eigentlich ausreichend geregnet habe.

Die Beobachtung bestätigte auch Peter Welt von den Pilzfreunden Chemnitz. Die Ausbeute an Pilzen sei im Moment „sehr, sehr spärlich“. Im Juli habe es einen großen Schub gegeben, etwa an Steinpilzen. Aber im Oktober sehe es bislang „nicht gerade rosig“ aus. Im Erzgebirge hingegen sei die Lage etwas besser, berichtete der Pilzsachverständige des Nabu Sachsen, Wolfgang Friese. Sammler hätten dort einige Steinpilze und Maronen-Röhrlinge gefunden.

Bei wenigen Pilzen gibt es für die Pilzberater auch weniger Anfragen. Normalerweise werde Pilzberater Siegfried Holstein im Landkreis Bautzen um diese Jahreszeit für 20 bis 30 Beratungen pro Woche gebraucht, jetzt sei es vielleicht eine pro Woche.

Hoffnung auf den Spätherbst

Noch wollen die Pilzberater die Saison aber nicht abschreiben. „Vielleicht gibt es im Spätherbst mehr Pilze“, sagte Peter Welt. Typische Arten für diese Zeit seien etwa der Violette Rötelritterling, die Graukappe, der Hallimasch oder der Austernseitling. 

Einen besonderen Pilz brachten Sammler in den vergangenen Wochen mehrfach zu ihm, wie Holstein erzählte. Dieser stamme aus Nordamerika und werde als „Falsche Rotkappe“ bezeichnet. Die Sammler hätten ihn an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen gefunden. 

Vermutlich sei der Pilz vor einigen Jahren über Holztransporte nach Deutschland gekommen und habe sich zunächst in Norddeutschland ausgebreitet, sagte Fenzlein. Die Berater raten vom Verzehr des Pilzes ab. Er sei zwar nicht giftig, schmecke aber eher säuerlich.