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Phishing-Attacken Phishing-Attacken: Moderne Bankräuber

08.02.2011, 19:34

Halle (Saale)/MZ/LÖ. - Nur 2008 gab es ein kurzes Aufatmen, als erstmals die Zahl der Angriffe im Netz sank. BKA und Branchenverband Bitkom erklärten das unter anderem mit der fast flächendeckenden Einführung der iTan beim Online-Banking. Mit diesem Verfahren können Nutzer nicht mehr eine beliebige Transaktionsnummer (Tan) von ihrer Liste nutzen, sondern bekommen gezielt eine vorgeschrieben.

Heute gelten iTans nicht mehr als unüberwindbare Hürde für Kriminelle. Und die Zahl der Attacken hat sich wieder erhöht. Allein für 2010 rechnen BKA und Bitkom mit rund 5 000 angezeigten Phishing-Fällen und einem Schaden von 17 Millionen Euro. Gegenüber 2009 ein Plus von 71 Prozent.

Längst geht es nicht mehr nur um Online-Banking, sondern auch um Internet-Bezahldienste wie Paypal oder Online-Auktionshäuser wie Ebay. Für Computernutzer wird es zudem schwieriger, Phishing-Attacken zu erkennen. Vorbei sind die Zeiten grundsätzlich "schlecht übersetzter Phishing-Mails", sagt Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Statt voller Rechtschreib- und Grammatikfehler sind die Mails, die Nutzer auf eine frisierte Webseite locken und dort zur Eingabe geheimer Daten verführen sollen, immer professioneller. Auch Trojaner spähen vermehrt digitale Identitäten aus. Beim Pharming - einer Weiterentwicklung des Phishings - leiten sie Computernutzer auf gefälschte Seiten um.

Da die Hintermänner oft im Ausland sitzen, sind die Ermittlungen schwierig. Aber nicht aussichtslos: Erst 2010 wurden zwei Deutsche in Thailand festgenommen, die für einen Phishing-Ring aus Russland gearbeitet haben sollen.