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Österreich Österreich: In einem Haus in Graz werden vier Babyleichen entdeckt

03.06.2005, 10:37
Blick auf das Mehrfamilienhaus in Graz (Österreich), in dem die Frau wohnt. (Foto: dpa)
Blick auf das Mehrfamilienhaus in Graz (Österreich), in dem die Frau wohnt. (Foto: dpa) APA

Graz/dpa. - Die grausige Tat war bereits am vergangenen Montag von einemMitbewohner des Hauses aufgedeckt worden, in dem die Buchhalterin mitihrem Lebensgefährten lebt. Er wollte Speiseeis für seine Kinder auseiner Gemeinschafts-Gefriertruhe des Mehrparteienhauses holen, als erdort ein Baby in einem Plastiksack entdeckte. Die von demschockierten Mann alarmierte Polizei stieß bei einer Untersuchung derTruhe im Gerichtsmedizinischen Institut von Graz dann auf diegefrorene Leiche eines zweiten Neugeborenen.

Bei der Spurensicherung spürte ein Polizeihund in einer Werkstattauf dem Gelände die in einem Malereimer einzementierte Leiche einesdritten Babys auf. Am Freitagnachmittag entdeckten Beamte schließlichdie Leiche eines vierten Babys. Das tote Kind lag in einemPlastiksack versteckt unter Gerümpel in einem Nebengebäude.

Bei ersten Vernehmungen bestritt die mutmaßliche Täterin, ihreKinder getötet zu haben. Sie gab lediglich zu, die Kinder geboren zuhaben. «Sie sagte, es habe "geflutscht" und danach habe sie "es (dasBaby) entsorgt"», berichtete der Chefermittler der Grazer Polizei,Werner Jud. Sie habe alle ihre Babys «überraschend» in der Badewannebekommen. Erste Polizeiberichte hatten davon gesprochen, dass die vonihren Nachbarn als «fleißig» und als «Seele von einem Menschen»beschriebene Frau ein volles Geständnis abgelegt habe. NachPolizeiangaben sei die Mordverdächtige jedoch keineswegs geständig«und blockt immer wieder ab».

Ihr Lebensgefährte wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur APAwegen mutmaßlicher Mittäterschaft festgenommen. Der Behälter, in demdas dritte Baby einzementiert war, wurde unter einer Werkbankgefunden, die der Mann regelmäßig benutzte. Er bestreite jedoch jedeTatbeteiligung, hieß es.