Öltanker zerbricht in schwerem Unwetter vor Krim
Moskau/Kiew/dpa. - Bei einem schweren Unwetter im Schwarzen Meer sind vor der Halbinsel Krim 2000 Tonnen Heizöl aus einem havarierten Tanker ausgelaufen und insgesamt zehn Schiffe in Seenot geraten.
Das Tankschiff «Wolganeft-139» kenterte am Sonntag in der Straße von Kertsch und brach auseinander, wie die russischen Umweltbehörden mitteilten. Die Besatzung aus 13 Seeleuten klammerte sich an das Wrack. Einem ukrainischen Schlepper gelang es am Abend, 6 Männer zu retten. Durch den Ölaustritt sei ein «ernstes Umweltproblem» entstanden, dessen Beseitigung Monate dauern werde, meldete die Agentur Itar-Tass. Vor der Küste der Krim wurden insgesamt etwa 20 Mann Besatzung von verschiedenen havarierten Schiffen vermisst.
Im Gewässer vor der Hafenstadt Sewastopol ertranken zwei russische Seeleute, als ihr mit Metallschrott beladenes Frachtschiff im Unwetter unterging. Der Sturm nahm zum Sonntagabend noch an Stärke zu. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko wies die Regierung des Landes an, die durch das Heizöl entstandenen Umweltschäden in der Meerenge zwischen der Ukraine und Russland so schnell wie möglich zu beseitigen. Kiew stufte das Unglück nicht als Katastrophe ein.
Die russische Staatsanwaltschaft teilte mit, dass das für die Fahrt auf Flüssen und Meeren gebaute Tankschiff «Wolganeft-139» nach ersten Erkenntnissen nicht sturmsicher war. Es hätte deshalb bei dem sich abzeichnenden Sturm im Hafen bleiben müssen.
Das zur Mittagszeit aufziehende Unwetter ließ beinahe im Halbstundentakt die Frachtschiffe in der viel befahrenen Straße von Kertsch kentern. Die Meeresenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer. Vor der russischen Hafenstadt Kawkas sank ein Tanker mit 2000 Tonnen Schwefel an Bord.