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Anschlag auf Weihnachtsmarkt Oberstaatsanwalt macht kaum Auskünfte im U-Ausschuss

Ein Magdeburger Oberstaatsanwalt kann im Untersuchungsausschuss zum Anschlag in Magdeburg kaum Angaben machen. Die Abgeordneten reagieren irritiert.

Von dpa 28.11.2025, 13:14
Der leitende Magdeburger Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens soll erneut als Zeuge geladen werden. (Archivbild)
Der leitende Magdeburger Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens soll erneut als Zeuge geladen werden. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Der leitende Magdeburger Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens hat sich vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt nicht näher zum Täter äußern wollen. Auf Nachfrage der Abgeordneten antwortete er immer wieder, dass er zu Verfahren vor seiner Zeit keine Auskunft erteilen könne. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich irritiert. Nopens soll nun erneut als Zeuge geladen werden. 

In den vergangenen Jahren war der Todesfahrer Taleb al-Abdulmohsen immer wieder mit den Behörden in Kontakt gekommen, entweder weil er selbst Anzeigen erstattet hatte oder weil gegen ihn ermittelt wurde.

Nopens erklärte, er könne keine Angaben machen, weil die Verfahren vor dem Anschlag im Dezember 2024 außerhalb seiner Dienstzeit liegen würden. Er habe erst im Juli 2024 die leitende Stelle in Magdeburg übernommen und vorher in Dessau-Roßlau gearbeitet.

Wenn der Ausschuss Informationen zu den Akten haben wolle, müsse er diese eigenständig aufbereiten, sagte der Oberstaatsanwalt. „Ich bin als Zeuge geladen, nicht als Sachverständiger oder Gutachter.“

Zeuge soll erneut geladen werden

FDP-Obmann Guido Kosmehl schlug nach einer Unterbrechung der öffentlichen Sitzung vor, den Zeugen zu einem späteren Zeitpunkt erneut vorzuladen. Kosmehl sagte in Richtung von Nopens, es gebe sicherlich Möglichkeiten, sich in die Verfahren einzuarbeiten. Er betonte, es gehe auch um das Handeln der Behörde insgesamt. 

Taleb al-Abdulmohsen war im Dezember 2024 mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gefahren. Sechs Menschen wurden getötet, mehr als 300 wurden zum Teil schwerst verletzt. Derzeit läuft am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen den Mann aus Saudi-Arabien.