Obduktionsbericht Mohamed Obduktionsbericht Mohamed: Mohamed fiel einem Sexualverbrechen zum Opfer
Berlin - Am Freitag wurde Silvio S. dem Haftrichter vorgeführt. Er hatte am Donnerstag gestanden, den vor dem Lageso entführten Mohamed getötet zu haben. Auch für den Tod von Elias aus Potsdam will er laut eigenen Angaben verantwortlich sein, wie der Staatsanwalt am Freitag einen Bericht der Berliner Zeitung bestätigte.
Unterdessen wurden weitere Details aus der Vernehmung des 32-Jährigen bekannt. Demnach gestand er zunächst, den vierjährigen Mohamed aus Bosnien-Herzegowina getötet zu haben, den er am 1. Oktober vom Gelände der Zentralen Erstaufnahmestelle für Asylbewerber (Lageso) in Berlin-Moabit entführt haben soll. Er tötete den Jungen bereits einen Tag nach der Entführung, wie die Polizei mitteilte.
Nach Angaben von Ermittlern soll es sich um einen Sexualmord handeln. Wie genau er das Kind tötete, dazu macht die Polizei keine Angaben. In der Vernehmung im Landeskriminalamt an der Keithstraße in Berlin-Schöneberg offenbarte Silvio S. den Ermittlern in der Nacht zum Freitag außerdem, dass er auch Elias umgebracht habe. Der Sechsjährige war im Juli in Potsdam-Schlaatz verschwunden. Nach dem Kleinen wurde in großem Stil ergebnislos gefahndet.
Silvio S. soll Wachmann bei einer Sicherheitsfirma gewesen sein. Zuvor hatte er zwei Lehren abgebrochen. Nachbarn berichten, dass der 32-Jährige noch am vergangenen Wochenende an einem Erntedank-Feuer teilgenommen habe. Er sei guter Laune gewesen.
Nach der Einschätzung eines Kriminalpsychologen ist der mutmaßliche Täter anscheinend in seiner sozialen Entwicklung nicht altersgemäß vorangekommen. „Bei solchen Personen kann der Wunsch, ein Geschwisterkind zu haben oder mit Jungs zu spielen, dann auch eine sexuelle Färbung annehmen“, sagte der ehemalige Direktor der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden, Rudolf Egg, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
