1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Nürnberger Reichsparteitagsgelände: Nürnberger Reichsparteitagsgelände: Explosion beschädigt Kongresshalle

Nürnberger Reichsparteitagsgelände Nürnberger Reichsparteitagsgelände: Explosion beschädigt Kongresshalle

22.10.2001, 09:08
Ein Polizeibeamter steht am Montag vor einer Stahltür, die über 100 Meter aus der Kongreßhalle in Nürnberg geschleudert wurde. In der Nacht zum Montag erschütterte eine Explosion die Kongreßhalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Ein Feuerwehrmann wurde beim anschließenden Brand leicht verletzt. Die Ursache für die Explosion ist nach Polizeiangaben derzeit noch unklar.
Ein Polizeibeamter steht am Montag vor einer Stahltür, die über 100 Meter aus der Kongreßhalle in Nürnberg geschleudert wurde. In der Nacht zum Montag erschütterte eine Explosion die Kongreßhalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Ein Feuerwehrmann wurde beim anschließenden Brand leicht verletzt. Die Ursache für die Explosion ist nach Polizeiangaben derzeit noch unklar. dpa

Nürnberg/dpa. - Die Ursache der Explosion, der ein Brand folge, war am Montagnoch unklar. «Ein Anschlag kann aber nach dem derzeitigen Stand derErmittlungen absolut ausgeschlossen werden», sagte Holger Plank vonder Nürnberger Polizei. Der einem römischen Kolosseum nachempfundene275 Meter lange und 265 Meter breite Rundbau stellt denauffälligsten Teil des Geländes im Süden Nürnbergs dar. DasReichsparteitagsgelände hatte der NSDAP als Kulisse vonMassenaufmärschen gedient.

Die Wucht der Explosion ließ nach Polizeiangaben ein massivesStahltor im Eingangsbereich der Halle zerbersten. Die Trümmer wurdenden Angaben zufolge im Umkreis von 50 Metern verstreut. Außerdemseien einige der dicken Mauern und ein etwa 70 Quadratmeter großesDeckenteil eingestürzt.

   Im Inneren des Gebäudes befinden sich neben Lagerräumenverschiedener Organisationen auch mehrere städtische Dienststellen.Auch ein Weinhändler sowie ein kleinerer Gewerbebetrieb seien in demKomplex untergebracht. Eine Untersuchung durch Experten sollte nocham Montag mehr Aufschluss über die Explosionsursache und dieSchadenshöhe geben. Da nicht sicher sei, ob weitere Einsturzgefahrbestehe, müsse das Gebäude zunächst von einem Baustatiker untersuchtwerden, sagte Plank.

Nach den Planungen von Hitlers Baumeister Albert Speer sollte dieKongresshalle bis zu 50 000 Menschen beherbergen. Die Arbeiten warenjedoch 1943 eingestellt worden. Die Innenräume des Nazi-Baus wurdenbislang als Lager, Musikstudio und für Konzertaufführungen genutzt.