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Notfall Notfall: Rund eine Million Menschen von Stromausfall betroffen

03.09.2004, 10:39
Ein Helfer befreit am Donnerstag (02.09.2004) auf der Kirmes "Schueberfour" in Luxemburg zwei Fahrgäste aus einem High-Tech-Karussell. (Foto: dpa)
Ein Helfer befreit am Donnerstag (02.09.2004) auf der Kirmes "Schueberfour" in Luxemburg zwei Fahrgäste aus einem High-Tech-Karussell. (Foto: dpa) dpa

Trier/Mainz/dpa. - Rund eine Million Menschen saßen im Dunkeln,als am Donnerstagabend in Teilen von Rheinland-Pfalz und in Luxemburgder Strom ausfiel. In Deutschland sei es mit rund 540 000 Betroffenender größte Blackout der vergangenen Jahrzehnte gewesen, sagte derLeiter des Katastrophenstabs, Hans-Günther Lanfer, am Freitag. DerEnergiekonzern RWE setzte unterdessen die Suche nach der Ursachefort.

In Trier und mehreren Landkreisen fiel die Stromversorgung örtlichmehr als drei Stunden komplett aus. In ganz Luxemburg gingen fürmindestens 15 Minuten die Lichter aus, in Teilen des Landes nochlänger, wie die Zeitung «Luxemburger Wort» berichtete.

Vermutlich sei eine Hochspannungsleitung mit 220 000 Volt imGebiet von Rheinland-Pfalz und dem Saarland gestört, sagte derTrierer RWE-Sprecher Rolf Lorig. Ein Hubschrauber suche an derLeitung, die 30 Meter über dem Boden verläuft, nach dem Fehler.«Wenn eine solche Stelle im europäischen Verbundnetz ausfällt,brechen auch alle untergeordneten Systeme zusammen», sagte er.

Die 63 Kilometer lange Leitung war am Freitag weiter abgeschaltet.Die Menschen wurden über andere Leitungen des Konzerns mitElektrizität versorgt.

Viele Anrufer beim Notruf hätten einen terroristischen Angriffbefürchtet, berichtete die Polizei in Trier. Dafür gebe es aberkeinen Hinweis.

Der rheinland-pfälzische Städtetag will als Reaktion auf denBlackout seine Notfallkonzepte überarbeiten. Es gebe zwar umfassendeNotfallpläne in Hochwasserfällen, ein Stromausfall wie in Trier seiaber nicht zu erwarten gewesen. «So ein Ereignis haben wir bisherimmer ausgeschlossen», sagte Städtetag-Geschäftsführer GunnarSchwarting am Freitag auf dpa-Anfrage in Mainz.