Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen: Rätselhaftes Familiendrama in Witten an der Ruhr

Witten/dpa. - Der Zustand der überlebenden Kinder im Alter von 6und 11 Jahren hat sich inzwischen stabilisiert. Das getötete Mädchen war 5 Jahre alt.
Die genauen Hintergründe der Bluttat waren auch am Montag nochunklar. Möglich sei, dass der Mann seiner Ex-Frau aus Eifersuchtseelisch habe wehtun wollen, sagte ein Polizeisprecher. Dies seien aber zunächst nur Spekulationen. Die 33-Jährige und der ehemalige, selbstständige Gastwirt waren 2004 nach neunjähriger Ehe geschieden worden. Bereits im Jahr 2000 war die Frau mit den Kindern aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen.
Nach Polizeiangaben hatten die Mädchen ihren Vater amSamstagmittag besucht, um mit ihm gemeinsam in den Wuppertaler Zoo zu fahren. Der Mann hatte dann plötzlich zu einem Springmesser mit neun Zentimeter langer Klinge gegriffen und mehr als zwei Dutzend Mal auf seine Töchter eingestochen. Noch während der Bluttat in der Wohnung hatte die 11-Jährige per Telefon die Polizei alarmieren können.
Als Beamte der nur wenige Minuten entfernten Wache die Wohnungstürmten, entdeckten sie das Blutbad und ließen Vater und Töchterumgehend ins Krankenhaus bringen. Die von sechs Messerstichengetroffene 5-Jährige war bereits beim Eintreffen der Beamten tot.Alle Versuche, sie im Krankenhaus zu reanimieren, scheiterten.
Der 58-Jährige, der bis 1996 in Witten ein Steak-Haus betriebenhatte, war nach Angaben der Polizei schon einmal wegen gefährlicherKörperverletzung verurteilt worden, nachdem er einen Freund seinerEx-Frau mit einem Schraubenzieher angegriffen hatte. Nach ständigenAuseinandersetzungen hatte die Frau eine Verfügung erwirkt, nach dersich ihr geschiedener Mann ihrer Wohnung nicht mehr nähern durfte.