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Niedersachsen Niedersachsen: Land reagiert auf tödlichen Unfall

10.11.2005, 19:35
Feuerwehrleute mit Spezialanzügen packen am Dienstag (08.11.2005) in Rhadereistedt bei Zeven (Landkreis Rotenburg) von Kollegen benutzte Ausrüstung ein. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute mit Spezialanzügen packen am Dienstag (08.11.2005) in Rhadereistedt bei Zeven (Landkreis Rotenburg) von Kollegen benutzte Ausrüstung ein. (Foto: dpa) dpa

Zeven/dpa. - Nach dem Unfall in einer niedersächsischenBiogasanlage mit vier Toten lässt das Land alle vergleichbarenAnlagen überprüfen. Die Betreiber seien zu besonderenSicherheitsmaßnahmen aufgefordert worden, sagte eine Sprecherin desUmweltministeriums in Hannover am Donnerstag. Unterdessen untersuchenGutachter das Unglück in Rhadereistedt bei Zeven. Dort hatten amDienstag fünf Menschen hochkonzentrierten Schwefelwasserstoffeingeatmet. Vier von ihnen starben. Das fünfte Opfer, ein 25-jährigerKraftfahrer liegt in einer Klinik, sein Zustand gilt als stabil.

Nach Angaben von Polizei und Umweltministerium ist noch unklar,woher die hochgiftige Gaswolke stammte. Sie könne aus einem Tankwagenoder aus der Mischgrube der Anlage entwichen sein. Der Tankwagenhatte in der Betriebshalle organischen Abfall aus derniederländischen Pharmaindustrie entladen.

Alle Biogasanlagen in Niedersachsen, die neben Biomüll und Gülleauch Tierreste verarbeiten, müssen den Angaben zufolge ihren Betriebumgehend überprüfen. Von den 400 Biogasanlagen des Landes sind lautUmweltministerium 40 Betriebe betroffen. In den Anlagen sollen auchWarngeräte an die Beschäftigten ausgegeben werden, die auf eine zuhohe Schadstoffkonzentration hinweisen. Derartige Sensoren seienbislang nur in den Faultürmen installiert. Staatsanwaltschaft undPolizei schalteten zudem Experten aus Bremen und Leipzig ein, die dengenauen Unfallhergang in Rhadereistedt klären sollen.

Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken kommen am Dienstag (08.11.2005) in Rhadereistedt bei Zeven (Landkreis Rotenburg) aus der Biogasanlage. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken kommen am Dienstag (08.11.2005) in Rhadereistedt bei Zeven (Landkreis Rotenburg) aus der Biogasanlage. (Foto: dpa)
dpa