Niedersachsen Niedersachsen: Fast 30 Verletzte bei schwerem Schulbus-Unfall

Herzberg/dpa. - Mit geborstenen Scheiben und eingerissener Flankesteht der demolierte Schulbus an der Leitplanke einerEisenbahnüberführung. Nach der Kollision eines voll besetztenSchulbusses mit einem Holztransporter auf eisglatter Straße amFreitagmorgen im niedersächsischen Herzberg am Harz zieht die Polizeieine Schreckensbilanz: Drei lebensgefährlich verletzte Schüler, sechsweitere Schwerverletzte - darunter der Busfahrer - werden teils perHubschrauber in Kliniken gebracht. Helfer versorgen weitere 20Schüler mit Prellungen und Schürfwunden in einer eilendseingerichteten Sanitätsstelle nahe des Unfallortes.
Der Bus war wie an jedem Schultag am frühen Morgen über die Dörferim Kreis Osterode gefahren, um Kinder abzuholen, die in Herzberg zuweiterführenden Schulen gehen. Kurz vor 7.00 Uhr fuhr das mit rund 50Schülerinnen und Schülern im Alter von 10 bis 18 Jahren besetzteFahrzeug auf eine Bahnüberführung. «Dort war es spiegelglatt», sagtPolizeisprecher Rolf Metje. «So ganz genau wissen wir zwar noch nichtwas geschah, aber vermutlich geriet der Bus auf der eisigen Fahrbahnins Rutschen und prallte dann seitlich gegen den entgegen kommendenHolztransporter».
Die schweren Metallstreben, die die Baumstämme auf dem Lkw und demAnhänger halten, rissen fast die gesamte linke Seite des Busses ein.Bäume lösten sich aus der Verankerung und drückten die Fenster ein.Die Frontscheibe zerbarst. Der demolierte Bus wurde direkt gegen dieLeitplanke geschoben. «Gar nicht auszudenken, wenn er auch noch überdas Brückengeländer gestürzt wäre», sagt Thorsten Berthold, der kurznach der Kollision zur Unfallstelle kam. Rund zehn Meter tief wäreder Sturz auf die Bahngleise gewesen.
«Der Rettungsdienst hat gut funktioniert», sagt PolizeisprecherMetje. Innerhalb einer Viertelstunde waren alle Schwerverletzten aufdem Weg ins Krankenhaus. Die anderen Kinder wurden von denRettungskräften zunächst in der Kantine einer Firma in der Nähe desUnfallortes versorgt. Ärzte behandelten Prellungen und Schürfwunden.Schnell war auch ein Seelsorgerteam zur Stelle, das sich um diegeschockten Schülerinnen und Schüler kümmerte.
«Die Ermittlungen zur Unfallursache werden wohl noch einige Zeitin Anspruch einen», sagte Polizeisprecher Metje. Denn der schwerverletzte Busfahrer war am Freitagvormittag nicht ansprechbar. Undder Fahrer des Holztransporters stand unter Schock. Der Bus wurdetotal und der Lkw leicht beschädigt. Die Beamten schätzten denSchaden auf 50 000 Euro.
