Zusamenarbeit Niedersachsen erinnert Hamburg an „Schlick-Frieden“

Hannover - Niedersachsen lehnt eine Versenkung von Hafenschlick aus der Elbe vor der Vogelschutzinsel Scharhörn weiter ab. Das Bundesland stehe zu dem vor Weihnachten mit Hamburg und Schleswig-Holstein vereinbarten „Schlick-Frieden“, der einen Verzicht auf die Verklappung vor der Nordseeinsel vorsieht, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Dienstag. „Wir gehen davon aus, dass sich Hamburg als seriöser Partner weiterhin daran hält.“
Hamburg und Schleswig-Holstein haben sich am Dienstag darauf verständigt, in den kommenden zehn Jahren Elbschlick bei der Tonne E3 der zu Schleswig-Holstein gehörenden Nordseeinsel Helgoland zu verklappen. Allerdings deutete Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an, dass auch die zu Hamburg gehörende Insel Scharhörn weiter eine Option für den verbleibenden Elbschlick sei. Schon im Januar hatte Tschentscher diese Pläne überraschend erneuert.
Niedersachsen bekräftigte nun, gemeinsam mit Schleswig-Holstein werde die Verklappung vor Helgoland und in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vor Niedersachsen angeboten. Mittelfristig solle der Schlick zudem für den Deichbau verwendet werden, um eine „ständige Kreislaufbaggerei“ zu unterbinden, sagte Minister Meyer.
Umweltverbände hatten die Verständigung der Nordländer im Dezember gelobt. Es sei gut, dass Hamburg darauf verzichte, belastetes Baggergut aus Elbe und Hafen vor Scharhörn zu verklappen, hieß es damals in einer gemeinsamen Mitteilung von BUND, Nabu und WWF.
Die den Gezeiten ausgesetzte Elbe muss in und um den Hamburger Hafen mit hohem Kostenaufwand regelmäßig ausgebaggert werden, damit riesige Containerschiffe den Hafen anlaufen können.