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Lehrermangel Neuer Bildungsminister setzt auch auf digitale Lösungen

Sachsen-Anhalt fehlen Lehrkräfte in großem Stil. Das sind die Lösungsansätze des neuen Bildungsministers Jan Riedel.

Von dpa 22.07.2025, 10:18
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Jan Riedel (CDU) hat wie seine Vorgängerin mit dem großen Thema Lehrermangel zu tun. (Archivbild)
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Jan Riedel (CDU) hat wie seine Vorgängerin mit dem großen Thema Lehrermangel zu tun. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Angesichts des noch länger anhaltenden Lehrermangels setzt Sachsen-Anhalts neuer Bildungsminister Jan Riedel auch auf digitale Lösungen. „Wir können trotz knapper Ressourcen gute Schule machen“, sagte der CDU-Politiker in einem Interview der „Magdeburger Volksstimme“. Sein Ministerium baue gerade die Plattform „Lernwelt Sachsen-Anhalt“ auf, mit der unter anderem digitale Vertretungsstunden landesweit besser organisiert werden sollen. „Mit der Lernwelt sollen verschiedene digitale Angebote gebündelt werden, auf die alle Schulen zugreifen können.“

Unterricht per Bildschirm

Riedel nannte das Beispiel der Sekundarschule Tangerhütte: „Eine Klasse verfolgt den Matheunterricht an Bildschirmen - die Lehrerin unterrichtet aus Genthin. Natürlich muss die Bildschirm-Klasse durch pädagogische Mitarbeiter oder Unterrichtshilfen betreut werden. Doch wenn ein Fachlehrer fehlt, muss nicht zwangsläufig der Unterricht ausfallen.“ Eine weitere Möglichkeit sei ein klassisches Unterrichtsmodell an vier Wochentagen – am fünften Tag könnten die Schüler zu Hause digitale Aufgaben bearbeiten, Praxistage in Betrieben absolvieren oder an Projekten arbeiten.

„Der klassische Unterricht wird auch weiterhin den größten Teil ausmachen. Doch wir müssen den Mut haben, ein Stück weiter zu schauen“, so der Minister. Noch mindestens zehn Jahre lang werde das Problem des Personalmangels das Land beschäftigen. „Eine hundertprozentige Versorgung wird es in den nächsten Jahren nicht überall geben - das ist in fast allen Bundesländern so.“ 

Riedel ist Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte. Vor drei Wochen war er als Nachfolger für seine entlassene Vorgängerin Eva Feußner (CDU) vorgestellt worden.