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Gedenkstätten Neue Ausstellung für Erinnerungsstätte Marienfelde geplant

Von dpa 26.03.2024, 11:48
Teilansicht der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V.
Teilansicht der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V. Ralf Hirschberger/dpa/Archivbild

Berlin - Die Stiftung Berliner Mauer will die Dauerausstellung für die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde neu gestalten. Geplant sei, den historischen Ort bis zum Jahr 2027 zu einem inklusiven Geschichts- und Lernort weiterzuentwickeln, teilte die Stiftung am Dienstag mit. Die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien fördere das Vorhaben mit Mitteln in Höhe von 1.492.500 Euro, die gleiche Summe komme von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Neben einer „Geschichtswerkstatt“ seien mehrere Workshop- und Planspielräume und ein „Erzählcafé“ geplant. Die neue Schau soll das Verständnis des historischen Ortes erweitern, indem sie seine Geschichte über das Jahr 1990 hinaus fortschreibt, wie es weiter hieß. Dadurch kämen neben dem Thema der deutsch-deutschen Flucht und der Geschichte der DDR auch jüngere Migrationen in den Blick.

Der geplante Umbau sei eine große Chance, sagte Leiterin Bettina Effner laut Mitteilung. „Das ehemalige Notaufnahmelager Marienfelde ist ein Denkmal der Teilung Deutschlands mit großer Anschaulichkeit und emotionaler Kraft. Weil hier bis heute geflüchtete Menschen aufgenommen werden, lässt der Ort zugleich gegenwartsbezogen nach den Ursachen und Folgen von Flucht und Migration fragen.“

Das Notaufnahmelager Marienfelde war am 14. April 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet worden. Hintergrund war eine wachsende Fluchtbewegung aus der DDR über die offenen Sektorengrenzen der geteilten Stadt Berlin in den Westen. Zeitweise wurden in den Wohnblöcken am südlichen Berliner Stadtrand auch Aussiedler aus Osteuropa untergebracht, heute Asylbewerber.