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Nach Tod von George Harrison Nach Tod von George Harrison: Andrang im Beatles-Museum Halle

03.12.2001, 13:14

Halle/dpa. - Hunderte Menschen aus ganz Deutschland habenin den letzten Tagen im Beatles-Museum Halle Abschied von Ex-BeatleGeorge Harrison. Viele legten spontan Blumen und Kerzen vor demMuseumstor am Alten Markt nieder, sagte Inhaber Rainer Moers amMontag. Vor und im Museum gibt es jetzt Erinnerungstafeln mit denwichtigsten Daten zur musikalischen Entwicklung von Harrison.

Auch in zahlreichen Anrufen, E-Mails und per Fax brachten Menschenihre Trauer und Betroffenheit zum Ausdruck. «Sie sagen Dank für dieMusik der Beatles und die Träume die sie damit verbunden haben»,erzählt der Inhaber: «Mit dem Tod von Harrison ist jetzt allenendgültig bewusst geworden, dass die Zeit der Beatles wirklichVergangenheit ist.»

Für Moers selbst ist die Trauer nicht familiär, sondern eherpersönlich distanziert. «Wir kennen ja nicht den Menschen Harrison,sondern nur das offizielle Bild und seine Musik», sagt der Sammler.Er habe Harrison nur einmal 1969 ganz kurz in London gesehen.

Moers: «Das Beatlesmuseum hat sich in Halle etabliert und dieErwartungen haben sich erfüllt.» Bislang kamen 45 000 Besucher seitder Eröffnung am 8. April 2000 in das sanierte Barockgebäude.

Mittlerweile zeigt das Museum in seinen zehn Räumen auf 350Quadratmetern über 5 000 Originalexponate. Jährlich sollen etwa 1000Stücke hinzukommen. Allerdings Reliquien, wie etwa eine Brille vonJohn Lennon oder eine Hose von Ringo Star wird man nicht finden. «Beiuns gibt es zu sehen, was wirklich einmal zugänglich war», sagtMoers. Die Schau zeichnet die musikalische Entwicklung der Beatlesvon den frühen 60-iger Jahren über die Auflösung der Gruppe 1970 biszu den Solokarrieren von George, John, Paul und Ringo nach.

Die Sammlung umfasst seltene Musikaufnahmen, Autogramme, Plakate,Poster, Fotos, Tapeten, Perücken und Bücher sowie eine Musikbox undeine Vielzahl weiterer Kleinodien der Musikgeschichte. Dazu gehörtdas Original des ersten Arbeitsvertrages der Liverpooler «Pilzköpfe»von 1962 aus dem Hamburger «Star-Club». Aber auch eine Kopie derFBI-Akte über John Lennon mit seinem Antrag auf US-Staatsbürgerschaftund der Originalfilm der Hamburger Polizei von einem Beatles-Konzertin der Hansestadt aus dem Jahr 1966 ist dabei. Jüngstes Stück isteine Beatles-Mundharmonika das für 500 Mark (255,66 Euro) in Hollanderworben wurde, sagte Moers.

Die Besucher können viele Devotionalien kaufen. «Der Direkt- undVersandhandel ist ein wichtiger Teil der Museumseinnahmen», sagteMoehrs. Beispielsweise gebe es die 15 Aufnahmen, mit denen sich dieGruppe 1960 erfolglos bei der englischen Schallplattenfirma Deccabewarb.

Das Beatles-Museum wurde am 18. Juni 1989 in Köln gegründet. AufGrund der engen Räumlichkeiten suchten die Betreiber eine neueBleibe. Unter 24 Städten bekam Halle an der Saale den Zuschlag.