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Kriminalität Nach Schüssen aus fahrendem Auto: Angeklagter schweigt

Vier Männer können in Deckung gehen, als in Berlin-Reinickendorf mehrmals aus einem fahrenden Auto geschossen wird. Die Ermittler gehen schnell von einem Familienstreit als Hintergrund der Tat aus.

Von dpa 27.10.2025, 14:25
Rund sieben Monate nach Schüssen auf einer Gruppe von Männern in Berlin-Reinickendorf steht ein 37-Jähriger vor Gericht. (Symbolbild)
Rund sieben Monate nach Schüssen auf einer Gruppe von Männern in Berlin-Reinickendorf steht ein 37-Jähriger vor Gericht. (Symbolbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Nach Schüssen auf eine Gruppe von vier Männern schweigt der mutmaßliche Angreifer vor dem Berliner Landgericht. Dem 37-Jährigen werden unter anderem versuchter Totschlag in vier Fällen und Körperverletzung zur Last gelegt. Die Attackierten, darunter ein Schwager des Angeklagten, sollen ihn kurz vor den Schüssen aus einer Wohnung gewiesen haben, in der sich seine Ehefrau aufhielt. Der Verteidiger kündigte zum Prozessbeginn an, sein Mandant werde sich nicht äußern.

Laut Anklage soll der Mann am 1. April dieses Jahres seine Ehefrau geschlagen und an den Haaren gezogen haben. Sie habe daraufhin die gemeinsame Wohnung verlassen und bei Verwandten Zuflucht gesucht. Eine Rückkehr habe sie abgelehnt, woraufhin er der Wohnung verwiesen worden sei.

Männer warfen sich zu Boden 

Am 6. April gegen 22.45 Uhr soll der 37-Jährige mehrere Schüsse aus einem fahrenden Auto im Märkischen Viertel in Berlin-Reinickendorf abgegeben haben. Mindestens drei Kugeln in Richtung einer Gruppe von vier Männern im Alter von 34 bis 59 Jahren seien es gewesen, so die Anklage. Die Attackierten, darunter ein Bruder der Ehefrau, hätten sich auf den Boden werfen und so in Deckung bringen können.

Der Angeklagte mit türkischer Staatsangehörigkeit soll danach in seine Heimatstadt Wiesbaden in Hessen geflohen sein. Dort wurde er wenige Stunden nach den Schüssen festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bislang fünf weitere Verhandlungstage bis zum 19. November angesetzt.