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Anschlag und Stromausfall Nach Brandanschlag auf Stromnetz dauern Reparaturen bis 2026

Der Brandanschlag mutmaßlich von Linksextremisten zerstörte eine oberirdisch verlaufende Starkstromleitungen. Die Reparaturen sind aufwändig. Absolute Sicherheit gebe es bei dem Thema nicht, heißt es.

Von dpa 13.11.2025, 09:38
Nach dem Brandanschlag und Stromausfall im September zeihen sich die Reparaturen lange hin. (Archivbild)
Nach dem Brandanschlag und Stromausfall im September zeihen sich die Reparaturen lange hin. (Archivbild) Britta Pedersen/dpa

Berlin - Die Reparaturen nach dem Brandanschlag und dem mehrtägigen Stromausfall im Berliner Südosten im September dauern noch bis in die ersten Monate des kommenden Jahres. Wegen der umfangreichen Reparaturarbeiten könne „eine finale Wiederherstellung des ursprünglichen Netzzustandes“ erst im ersten Quartal 2026 erfolgen, teilte Stromnetz Berlin in einer Antwort des Senats auf eine Grünen-Anfrage mit. 

Mit Blick auf die Sicherheit von Stromleitungen betonte Stromnetz Berlin, die Konsequenzen des Brandanschlags seien im vorliegenden Fall nicht auf einen Mangel an der Infrastruktur, „sondern auf die Schwere des gezielten Brandanschlags zurückzuführen“. 

Der vermutlich linksextremistische Brandanschlag auf zwei Strommasten in der Nacht auf den 9. September hatte in Berlin zum längsten Stromausfall der Nachkriegszeit geführt. Rund 50.000 Kunden der landeseigenen Stromnetz GmbH waren davon betroffen. 

Keine absolute Sicherheit gegen vorsätzliche Anschläge

Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen könne man ein solches Szenario auch in Zukunft nie ganz ausschließen, teilte Stromnetz Berlin mit. „Für kritische Infrastrukturen gibt es keine absolute Sicherheit gegen vorsätzliche Anschläge.“

Nach dem Anschlag würden aber alle Risiken neu bewertet. Sämtliche Endmasten von Starkstromkabeln seien mit zusätzlichen Maßnahmen „weit über dem Branchenstandard hinaus gesichert“ worden, hieß es. 

Bislang keine konkrete Schadenssumme

Die Umspannwerke und Netzknoten würden sich grundsätzlich auf eigenen Grundstücken befinden, die durch Zäune und technische Maßnahmen gesichert seien. Zusätzlich gebe es Streifen und Kontrollen. Aus Sicherheitsgründen könnten aber keine Details zu den aktuellen Maßnahmen genannt werden. Eine konkrete Schadenssumme zu den Folgen des Brandanschlags und Stromausfalls gebe es auch noch nicht. 

Grundsätzlich stellte Stromnetz Berlin fest: „Das Netz ist ca. 35.000 km lang und 99 % davon sind bereits unterirdisch verlegt.“ In den vergangenen zehn Jahren sei die Länge der frei zugänglichen Starkstromkabel fast halbiert worden. „Gleichwohl wird es noch mehrere Jahre dauern, bis alle Freileitungssysteme und damit auch alle Freileitungsendmaste ersetzt worden sind.“