1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Mysteriöse Kreatur: Mysteriöse Kreatur: «Bigfoot-Forscher» in den USA gestorben

Mysteriöse Kreatur Mysteriöse Kreatur: «Bigfoot-Forscher» in den USA gestorben

06.12.2002, 07:03

Seattle/dpa. - «Bigfoot», eine viel beschriebene mysteriöse Kreatur in den Wäldern im Nordwesten der USA, gibt es gar nicht. Das affenähnliche Wesen war nur eine Erfindung des kürzlich verstorbenen Amerikaners Ray Wallace, wie dessen Familie jetzt aufdeckte. Er hatte die Monsterspuren vor Jahrzehnten selbst gelegt, gestand Sohn Michael Wallace einer Zeitung und entlarvte damit die vermeintliche US- Variante des Yeti als «Scherz». «Die Wahrheit ist: Bigfoot ist gerade gestorben», sagte er der «Seattle Times» vom Freitag. Ray Wallace' Ehefrau soll sogar manchmal im Fell-Kostüm als Bigfoot posiert haben.

Vor rund vier Jahrzehnten hatte Wallace erstmals «Beweise» für den Affenmenschen veröffentlicht, einen scheuen Einzelgänger mit über 40 Zentimeter großen Füßen. Sohn Michael erklärte, Wallace habe die großen Fußabdrücke aus Holz schnitzen lassen und sich einen Spaß daraus gemacht, die rätselhaften Spuren zu legen. Er fertigte auch unscharfe Fotos und Audiobänder mit den angeblichen Geräuschen der Kreatur an. Wallace habe «einige Leute» gehabt, die für die Fotoaufnahmen einen Zottelpelz anlegten. Dies kam alles heraus, nachdem der Bigfoot-Erfinder im Alter von 84 Jahren am 26. November im Bundesstaat Washington an einem Herzleiden gestorben war.

Im Sommer 1958 hatte ein Waldarbeiter in Nordkalifornien die ersten Riesenspuren entdeckt. Eine Lokalzeitung berichtete daraufhin über den Bigfoot, der wie das Ungeheuer von Loch Ness und der Schneemensch Yeti die Fantasie von Menschen in aller Welt beflügelte. 1967 machte die Kreatur wieder Schlagzeilen, als der Amerikaner Roger Patterson in Nordkalifornien «Filmaufnahmen» von ihr einfing.

Obwohl die Wallace-Familie jetzt das Geheimnis lüftete, geht die Zeitung davon aus, dass einige Kryptozoologen und Fans des haarigen Monsters an ihrem Glauben festhalten werden. Die «Seattle Times» zitiert den Anthropologen Jeff Meldrum von der Staatlichen Universität Idahos, der von der Existenz eines unbekannten Primaten in den Wäldern des amerikanischen Nordens überzeugt ist. Auch in Indianer-Legenden gibt es einen Waldmenschen. Er heißt allerdings nicht Bigfoot, sondern Sasquatch.