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Bei Durchsuchung Mutmaßlicher „Reichsbürger“ nahe Lingen verhaftet

Einen Tag nach dem Verbot der Gruppierung „Königreich Deutschland“ werden weitere Ermittlungserfolge aus dem Milieu bekannt. Dabei spielen auch Kriegswaffen eine Rolle. Und ein Bunker wird entdeckt.

Von dpa 14.05.2025, 16:20
Bei der Durchsuchung in der Grafschaft Bentheim wurde auch ein ausgestatteter Bunker gefunden. (Symbolbild)
Bei der Durchsuchung in der Grafschaft Bentheim wurde auch ein ausgestatteter Bunker gefunden. (Symbolbild) Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Lohne - Ein mutmaßlicher „Reichsbürger“ ist bei einer Durchsuchung in der Nähe von Lingen verhaftet worden. Auf dem Privatgrundstück des 57-Jährigen in Lohne in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim wurden unter anderem umgebaute Kriegswaffen, vollautomatische Gewehre und ein Bunker gefunden, wie die Polizei mitteilten. Vor der mehrstündigen Durchsuchung am Montag vergangener Woche gab es umfangreiche Ermittlungen gegen den Mann.

Die Polizei rechnet den 57-Jährigen nach bisherigen Erkenntnissen der Gruppe „Vereinte Nation wenea“ zu. Dabei handelt es sich laut Bundesamt für Verfassungsschutz um eine Gruppe der sogenannten Reichsbürger beziehungsweise Selbstverwalter, deren Ziel es sei, eine neue Gemeinschaft und Staatsform zu organisieren.

Neben dem ausgestatteten Bunker und Waffen fanden die Beamten auf dem Grundstück auch erhebliche Mengen Munition. Sie stellten zudem Beweismaterial wie Datenträger sicher. Gegen den 57-Jährigen wird wegen Verstößen gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Seine Untersuchungshaft wurde gegen eine Meldeauflage außer Vollzug gesetzt.

Durchsuchung bei „Reichsbürgern“ am Dienstag

Erst am Dienstag hatte es bundesweit Durchsuchungen bei sogenannten Reichsbürgern gegeben, nachdem die Gruppierung „Königreich Deutschland“ verboten worden war. Auch in Niedersachsen waren Polizisten im Einsatz; Festnahmen gab es dort nicht. 

Das „Königreich Deutschland“ ist aktuell die größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter und soll bundesweit etwa 6.000 Anhänger haben. „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Sie erkennen auch demokratische und rechtsstaatliche Strukturen wie Parlament, Gesetze oder Gerichte nicht an. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder wollen sie nicht zahlen.