Musik Musik: Tarkan wehrt sich gegen Medien
Istanbul/dpa. - Doch nun sind «Skandal-Fotos» aufgetaucht, die die Gerüchte umdie sexuellen Vorlieben des Mädchenschwarms («Simarik») erneutangeheizt haben. Türkische Medien zeigten Privat-Fotos, auf denender Pop-Star, der nur mit einer Badehose bekleidet ist,freundschaftlich einen Mann umarmt. Auf einem anderen Bild sitzenTarkan und ein Mann nackt nebeneinander und unterhalten sich. DerSänger glaubt an einen Komplott: «Diejenigen, die das Komplotteingefädelt haben, werden es bereuen», sagte er der Zeitung «Sabah».Man habe monatelang versucht, ihn mit den gestohlenen Fotos zuerpressen. Inzwischen ist ein Verdächtiger verhaftet worden. «Wennich Angst (vor der Veröffentlichung) gehabt hätte, hätte ich dieBilder kaufen können», sagte er in Istanbul vor türkischenJournalisten.
Nach dem jüngsten Skandal scheint der Pop-Star, der mit seinenLiedern auch die europäischen Charts gestürmt hatte, die Nase vollzu haben. Sichtlich angespannt und mit zitternder Stimme sagte er amMontagabend vor Dutzenden Medienvertretern: «Ich bereue nichts undschäme mich für nichts.» Bei den Fotos handle es sich um Originaleund nicht um Fotomontagen. «Das ist mein Leben. Ich muss nur dem daOben Rechenschaft abgeben, nicht Ihnen (den Medien)», sagte er miteinem Blick zum Himmel. Der einzige, der verurteilt werden müsse,sei der Bilder-Dieb. Nun will Tarkan, der erst vor wenigen Monatenin die Türkei gekommen war, wieder nach New York gehen. «Ja, ichgehe. Ich gehe, um Luft zu holen. Aber ich laufe nicht davon.»
Die türkischen Medien blicken derweil erstaunt nach Europa undberichten über den «Aufstieg der Schwulen in der Politik». «Währendman in der Türkei darüber diskutiert, ob Tarkan schwul ist, ist inEuropa diese sexuelle Vorliebe sogar auf der politischen Bühne keinTabu mehr», schreibt «Hürriyet» und verweist unter anderem auf denFraktionsvorsitzenden der Berliner SPD, Klaus Wowereit. Währendkonservative türkische Kreise sich in ihrer negativen Meinung überTarkan bestätigt fühlen, zieht ein Kommentator sogar «den Hut» vordem Sänger, weil sich der Star nicht erpressen ließ. «Tarkan, ich,Du, jeder ist frei zu tun, was er will und mit wem er will. Man kannmit Männern, mit Frauen oder mit Männern und Frauen zusammen sein»,meinte Metin Münir in der Zeitung «Sabah» und spricht dem Sänger Mutzu: «Mach weiter so, Tarkan.»