Mordfall Peggy Mordfall Peggy: Prozess platzt wegen Panne in der Justiz

Hof/Saale/dpa. - Dem 25-Jährigen angeklagten Gastwirtssohn wird vorgeworfen, Peggyam 7. Mai 2001 erstickt zu haben, um einen sexuellen Missbrauch zuvertuschen. Die Leiche des Mädchens aus dem oberfränkischenLichtenberg ist trotz umfangreicher Suchaktionen nicht gefundenworden.
Mit dem Vertauschen der Schöffen sei das Recht des Angeklagten aufseinen rechtmäßigen gesetzlichen Richter verletzt worden, sagteGerichtssprecher Wolfgang Kienlein. Warum das Versehen erst jetzt ansLicht kam, dazu machte die Behörde keine Angaben.
«Es handelt sich um einen Verfahrensfehler, der zur Aufhebung desUrteils in der Revision hätte führen können», erläuterte Kienlein.Alles was die Hauptverhandlung bisher an Ergebnissen hervor gebrachthabe, sei hinfällig. «Der Prozess muss so begonnen werden, als hättenichts davon stattgefunden.» Auch mehrere Kinder, die der geistigzurückgebliebene Angeklagte sexuell missbraucht haben soll, müssenvermutlich erneut im Gerichtssaal aussagen. Die Verteidiger desAngeklagten begrüßten die Entscheidung für eine Neuauflage desProzesses.
Peggys Mutter, Susanne Knobloch, nahm die Entscheidung desGerichts nach Angaben ihrer Anwältin gelassen auf. Das stehe sie auchnoch durch, soll Knobloch gesagt haben.