Monsun in Südasien Monsun in Südasien: Der Regen lässt nach

Neu Delhi/dpa. - Nach Angaben des indischen Innenministeriums vom Montag forderten die verheerenden Überschwemmungen seit Beginn des Monsuns im Juni bislang landesweit 1258 Menschenleben. Medizinische Notfallteams bereiteten sich darauf vor, den drohenden Ausbruch vonDurchfall- und Atemwegserkrankungen, Malaria sowie anderen Seuchen in den Katastrophengebieten zu verhindern.
Alleine in den ostindischen Bundesstaaten Bihar und Assam sowie imnördlichen Uttar Pradesh sind nach offiziellen Angaben rund 30Millionen Menschen von den Fluten betroffen. Viele davon mussten ihreHäuser verlassen. Die diesjährigen Überflutungen gehören zu denschwersten seit Jahren in Südasien.
Hilfsorganisationen riefen zu schneller Hilfe für die Betroffenenauf. Den Menschen müsse dringend Zugang zu sauberem Trinkwasser,Essen und Unterkünften verschafft werden, sagte die UNICEF-Sprecherinfür Südasien, Katey Grusovin, am Montag in Neu Delhi. Noch immer sindHunderttausende von jeder Unterstützung abgeschnitten. Vor allem imindischen Bihar beklagten Betroffene den schleppenden Fortgang derstaatlichen Hilfs- und Rettungsmaßnahmen.
In Bangladesch stieg die Zahl der Toten nach Angaben des Amtes fürKatastrophenmanagement am Montag um elf auf nun 131. Die meistenOpfer seien an Infektionskrankheiten gestorben, hieß es. Zehntausendekämpften auf Grund von Mangelernährung ums Überleben.
Die Hilfsorganisation Caritas International weitete indes ihreHilfe für die Flutopfer aus. In Zusammenarbeit mit denCaritasverbänden in Indien, Bangladesch, Nepal und Pakistan werdennach Angaben des Hilfswerks mittlerweile 50 000 Menschen in denÜberschwemmungsgebieten mit Trinkwasser, Lebensmitteln, Zeltplanenund Hausrat versorgt. Um die Nothilfe in Höhe von rund 350 000 Eurofinanzieren zu können, bittet Caritas International um Spenden. Ohneweitere Hilfe werde man der Lage nicht Herr werden.
Die Diakonie Katastrophenhilfe teilte mit, auch sie verstärke ihreHilfe in den Überschwemmungsgebieten in Südasien und stelleweitere 250 000 Euro für die Soforthilfe bereit. Die DeutscheWelthungerhilfe will die Flutopfer mit 100 000 Euro unterstützen. InIndien, Bangladesch und Nepal sollten in den kommenden TagenNahrungsmittel wie Reis, Linsen und Öl sowie Plastikplanen, Seife undKochutensilien verteilt werden, teilte die Organisation in Bonn mit.Etwa 50.000 Menschen sollten so erreicht werden.
Indien, Bangladesch, Nepal und Pakistan werden jedes Jahr vonMonsun-Überschwemmungen heimgesucht. Hunderte Menschen sterben,Häuser werden zerstört und Ernten vernichtet.