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Monarchie Monarchie: Albert von Monaco feiert Amtsantritt mit Hochadel und Pomp

18.11.2005, 15:00
Amtsübernahme von FürstAlbert II. von Monaco (Foto: dpa)
Amtsübernahme von FürstAlbert II. von Monaco (Foto: dpa) SIPA

Paris/dpa. - Zur Messeversammeln sich Gäste aus dem internationalen Hochadel und derPolitik. In dem Gotteshaus, in dem der 47-jährige Albert denkirchlichen Segen für seine Regentschaft empfängt, wurde sein Vater,Fürst Rainier III., am 15. April bestattet. Abgeschlossen wird derFesttag mit einer Gala-Aufführung der Rossini-Oper «Die Reise nachReims».

Auf der Gästeliste stehen unter anderem Kronprinzessin Victoriavon Schweden, Kronprinz Alois von Lichtenstein und Prinz Edward ausGroßbritannien. Auch die meisten europäischen Regierungen habenVertreter entsandt. Das spanische Königshaus ist nicht in Monacodabei. Die Absage wird darauf zurückgeführt, dass Albert die Spanierbei der Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Spiele 2012verärgert habe. Als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees(IOC) soll er die Delegation der Madrider Olympiabewerber offen aufdas Problem des Terrors angesprochen haben.

Zum Schutz der Gäste hat der Zwergstaat an der Côte d'Azur mitHilfe Frankreichs die Sicherheit massiv aufgestockt. 800Polizeibeamte sind mobilisiert. Scharfschützen sind um die Kathedraleund den Fürstenpalast auf den Dächern postiert, um im Notfall soforteinzugreifen.

Begonnen haben die Feierlichkeiten am Donnerstag, als Albert - imschlichten grauen Jackett mit weißem Hemd - die Huldigung derStaatsvertreter entgegennahm. Seine Geschwister, Caroline vonHannover und Prinzessin Stéphanie in cremefarbenen Kostümen, gehörtenzu den etwa 100 Gästen der nüchternen Zeremonie. Er wolle die RolleMonacos in der internationalen Finanzszene verstärken und dasFürstentum nach außen öffnen, kündigte der Fürst in seiner Rede an.

Am 12. Juli hatte der Spross der Grimaldi-Familie seineAmtsübernahme schon einmal gefeiert - allerdings eher als eine ArtFamilienfest mit den Monegassen. Alberts Vater Rainier starb am 6.April 81-jährig nach mehr als einem halben Jahrhundert Regentschaft.

Seine Rolle als Souverän ist Fürst Albert anscheinend erst langsamin Fleisch und Blut übergegangen. In den ersten Monaten nach dem Todseines Vaters habe er sich von der Anrede «Seine Durchlaucht» nichtgetroffen gefühlt, gestand der Fürst am Freitag im französischenRundfunksender Europe1. Die Übernahme der Herrschaft ist für Albertein einschneidendes Ereignis. «Wenn man die Verantwortung für einenStaat übernimmt, beginnt ein neues Leben.»

Trotz dieser Verantwortung will sich der 47-jährige Junggesellekeinem gesellschaftlichen Druck beugen, wenn es um sein Privatlebengeht. «Ich werde selbst und allein entscheiden, wann der richtigeZeitpunkt für eine Heirat gekommen ist», sagte er. Bislang habe er esnicht eilig. Im vergangenen Juli hatte er die Vaterschaft für denzwei Jahre alten Alexandre aus einer Beziehung zu der ehemaligenFlugbegleiterin Nicole Coste (33) aus Togo anerkannt.

Alberts Klage gegen die deutsche Zeitschrift «Bunte», derenBerichterstattung über sein uneheliches Kind er kritisiert hatte,wurde am Freitag von einem Gericht in Karlsruhe abgewiesen. DieBerichte des Blattes mit mehreren Fotos von Mutter und Kind sowie demVater habe den Fürsten nicht in seiner Intimsphäre verletzt, hieß esin der Begründung des Oberlandesgerichtes (OLG).

Daten und Fakten zu Monaco (Grafik: dpa)
Daten und Fakten zu Monaco (Grafik: dpa)
dpa