Bildung Minister: Schulabschlüsse trotz Lehrermangels gesichert

Potsdam - Die Abschlüsse der Brandenburger Schülerinnen und Schüler sind nach Ansicht von Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) trotz des erwarteten großen Lehrermangels nicht in Gefahr. „Alle Kinder in Brandenburg werden Gelegenheit haben, ihre Abschlüsse zu machen“, sagte der Nachfolger von Britta Ernst im Interview der „Märkischen Allgemeinen“ (Montag). „Dafür wird gesorgt, auch wenn es schwierige Situationen geben sollte.“
Im kommenden Schuljahr müssten in Brandenburg 1800 Lehrkräfte neu eingestellt werden. Nach Ansicht des Ministeriums ist absehbar, dass diese Zahl nicht erreicht wird. Eine Erhöhung der Stundenzahl für Lehrerinnen und Lehrer ähnlich wie in Sachsen-Anhalt kommt für den Minister nur „als letztes Mittel“ infrage. „Es wäre aus meiner Sicht nicht klug, das zu tun. Ich will diesen Weg um jeden Preis vermeiden“, sagte Freiberg. „Wenn alles andere nicht geht, wäre es das letzte Mittel. Ich kann es also nicht ausschließen.“
Angesichts des Lehrermangels will Freiberg Pädagogen dazu motivieren, später in Rente zu gehen, indem die Unterrichtsverpflichtung für Lehrkräfte ab dem vollendeten 63. Lebensjahr um bis zu zehn Stunden sinkt. Er zeigt sich zuversichtlich: „Mein Ziel ist, dass allen Lehrkräften, die zum Ende des Schuljahres ausscheiden wollen, ein solches Angebot unterbreitet wird und ich sie damit überzeugen kann, im Schuldienst zu bleiben“, sagte er. Die Pädagogen sollen anstelle der reduzierten Unterrichtsstunden für andere Aufgaben eingesetzt werden.
Seine Vorgängerin Britta Ernst war wegen eines Streits mit der SPD-Landtagsfraktion zurückgetreten und hatte als Grund mangelnden Rückhalt angegeben. Wegen des absehbaren Personalmangels wollte sie 200 Pädagogenstellen für Schulassistenzen und Sozialarbeiter umwidmen. Dafür hätten Zusatzangebote wie Förderunterricht und Ganztagsbetreuung eingeschränkt werden müssen. Diesen Plan hat Freiberg gekippt.