Erdbeben in Mexiko Mexiko-Stadt vom Erdbeben erschüttert - Mindestens 224 Tote

Mexiko-Stadt - Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko ist die Zahl der Toten auf mindestens 224 angestiegen. Allein in der Hauptstadt Mexiko-Stadt seien mindestens 117 Menschen ums Leben gekommen, teilte Innenminister Miguel Osorio Chong am Mittwoch mit.
In einer eingestürzten Schule starben mindestens 21 Kinder. Mindestens 20 weitere Kinder würden nach dem Einsturz der Grundschule in der Hauptstadt Mexiko-Stadt vermisst, sagte ein Vertreter des Bildungsministeriums am Dienstag (Ortszeit) dem Fernsehsender Televisa. Demnach starben bei dem Schuleinsturz auch vier Erwachsene.
Das Beben der Stärke 7,1 hatte am Dienstag das Zentrum des Landes erschüttert Dutzende Gebäude stürzten ein, Helfer gruben mit bloßen Händen nach möglichen Überlebenden.
Beben ereignet sich am Jahrestag des Bebens von 1985
Das Beben ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach der Erdbebenkatastrophe von 1985, bei der in Mexikos Hauptstadt mehr als 10.000 Menschen getötet worden waren. Rund zwei Stunden vor dem heftigen Erdstoß am Dienstag hatten viele Behörden, Unternehmen und Schulen sich noch an der alljährigen Erdbebenübung beteiligt.
Die Zahl der Toten könnte noch weiter steigen. Da gerade in der Hauptstadt viele Gebäude eingestürzt sind, wurde mit weiteren Opfern gerechnet. Nach Angaben des Seismologischen Instituts lag das Zentrum bei Axochiapan, rund 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt, die eine der größten Metropolen der Welt ist.
Flughafen von Mexiko-Stadt geschlossen
Allein in Mexiko-Stadt stürzten 38 Gebäude ein. Der Flughafen wurde geschlossen und auf Schäden untersucht. Beschädigte Krankenhäuser wurden evakuiert. Nach Angaben des Elektrizitätsunternehmens CFE waren mindestens 3,8 Millionen Menschen ohne Strom.
Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden. „Ich habe angeordnet, dass Scheinwerfer aufgestellt werden, damit wir der ganzen Nacht der Bevölkerung helfen und eventuell noch Menschen aus den Trümmern bergen können“, sagte der Präsident.
Donald Trump drückt sein Beileid aus
US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter: „Gott schütze die Menschen in Mexiko-Stadt.“ Man stehe an ihrer Seite. Das Erdbeben überraschte die Menschen am Dienstagmittag (Ortszeit). Es hinterließ schwere Schäden an Hunderten Gebäuden in den Bundesstaaten Morelos, Puebla, México und in Mexiko-Stadt.
Ein dpa-Reporter berichtete von schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt und Gasgeruch. Tausende verängstigte Menschen seien auf die Straßen und Plätze geflüchtet. Das Telefonnetz brach zusammen. Auf TV-Bildern waren verschüttete Menschen in Trümmern zu sehen.
In der Hauptstadt und dem angrenzenden Großraum leben rund 20 Millionen Menschen. Die Universität von Mexiko-Stadt teilte mit, dass alle Kurse und Veranstaltungen bis auf Weiteres ausfallen, um die Gebäude auf Schäden zu untersuchen. Auch Schulen setzten den Unterricht aus.
Panik und Erschütterung in der Bevölkerung
In Internetvideos waren Menschen zu sehen, die um ihr Leben bangen, schreien, weinen. An Gebäuden fielen riesige Gesteinsbrocken und Fassaden ab. Die Situation war zunächst völlig unübersichtlich. Menschen erhielten unter freiem Himmel Infusionen, Helfer suchten mit bloßen Händen in den Trümmern nach Überlebenden.
Innenminister Osorio Chong rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen im Land umgekommen, dabei lag das Zentrum aber im Pazifik und war in Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Danach gab es weit über tausend Nachbeben.
Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der Großteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu schweren Erschütterungen, die das Land bedrohen. (afp, dpa)