Meteorologie-Prognose Meteorologie-Prognose: Menschheit muss sich auf Klimaveränderungen einstellen

Dessau/MZ. - Zugleich ist mit bis zu zehn Prozent wenigerNiederschlag im Sommer, dafür aber mitbis zu einem Viertel mehr im Winter zu rechnen.Das hat das Hamburger Max-Planck-Institutfür Meteorologie mit einem neuen Klimamodellim Auftrag des in Dessau beheimateten Umweltbundesamtesermittelt.
"So einen Temperatursprung hat es seit Jahrtausendennicht mehr gegeben auf der Erde", sagt UBA-PräsidentAndreas Troge, der davor warnte, die Folgendes Klimawandels auf die leichte Schulterzu nehmen. "Der Wandel ist da, die Folgensind zum Teil schon eingetreten", meinte Trogeund forderte verstärkte Anstrengungen, umden Ausstoß von Treibhausgasen - vor allemKohlendioxid aus der Verbrennung fossilerEnergieträger - nachhaltig zu verringern.Dies werde aber kurzfristig keine Erfolgebringen. "Klimaschutz hat einen langen Bremsweg."Deshalb müsse man sich zugleich vorbereiten,mit den Veränderungen zu leben.
Die möglichen Kosten für die Anpassung anden Klimawandel bezifferte Troge ab dem Jahr2050 auf jährlich bis zu 27 Milliarden Eurobundesweit. "Wenn ein Fluss zu wenig Wasserführt, kann dort kein Kraftwerk betriebenwerden. Wenn eine Pflanzensorte für einenbestimmten Temperaturbereich gezüchtet wurde,wird sie in einem anderen nicht den erwartetenErtrag bringen", gab der Experte Beispiele.Das müsse heute in den Planungen berücksichtigtwerden.
Daniela Jacob, Vizedirektorin des Max-Planck-Institutsund Leiterin der zwölfköpfigen Arbeitsgruppe,die das detaillierte Modell mit einer bislangnicht gekannten Genauigkeit entwickelt hat,sagte: "Wir werden auch künftig kalte undwarme Sommer haben. Im Trend aber wird eswärmer und die Wetterextreme wie Hochwasseroder Dürreperioden werden zunehmen."
