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Mehrjährige Haftstrafe Mehrjährige Haftstrafe: Keine Qualifizierungen! Libyer erschleicht sich Job als Arzt

14.05.2018, 05:01

Kassel - Ein 37-jähriger Libyer wurde vergangenen Montag, den 7. Mai vom Amtsgericht Kassel zu drei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann hatte zahlreiche Urkunden gefälscht und sich dadurch sogar einen Job als Arzt erschlichen.

Wie die HNA berichtet, hatte der Libyer einiges auf dem Kerbholz. Der Prozess, der Richterin Focke und ihre Schöffen bereits seit März beschäftigte, hat offenbar allerlei beschämendes zutage gefördert.

Approbation gefälscht, durch Unfähigkeit aufgefallen

Der falsche Arzt soll nicht nur seine Approbation gefälscht haben. Rund ein halbes Dutzend weiterer Dokumente, inklusive seiner Geburtsurkunde seien nicht echt.

Mit den gefälschten Urkunden soll der Mann sich laut Bericht unter anderem in Kassel und Hildesheim Stellen als Gastarzt erschlichen haben. Ein ehemaliger Kollege des Betrügers beschrieb die fachliche Kompetenz des Angeklagten vor Gericht als unzureichend.

Üppiger Betrug bei Sozialleistungen

Vermutlich wurde der Mann auch zu einer derart hohen Freiheitsstrafe von fast vier Jahren verurteilt, weil ihm noch weitere Anklagepunkte zulasten gelegt wurden. Neben der Fälschung von Essensgutscheinen wurde dem Libyer offenbar auch Sozialbetrug vorgeworfen.

Trotz 75.000 Euro auf dem Konto und einem monatlichen Einkommen von 2.500 Euro für seine Ehefrau soll er Sozialleistungen in Anspruch genommen haben. Rund 6.500 Euro Arbeitslosengeld II und 12.000 Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen soll der 37-Jährige sich, wiederum unrechtmäßig, erschlichen haben.

Nach seiner Haft drohen ihm und seiner Familie die Abschiebung, da sie keinen gültigen Aufenthaltsstatus mehr haben. (mz/swr)