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„Sachsen-Anhalt will dich“ Mehr junge Migranten sollen duale Ausbildung beginnen

Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräftenachwuchs. Das Land startet jetzt eine Ausbildungskampagne für junge Zugewanderte. Was genau ist geplant?

Von dpa 17.06.2025, 14:22
Sachsen-Anhalt will mehr Migranten für eine duale Ausbildung gewinnen. (Archivbild)
Sachsen-Anhalt will mehr Migranten für eine duale Ausbildung gewinnen. (Archivbild) Bernd Weißbrod/dpa

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sollen mehr junge Migrantinnen und Migranten für eine duale Ausbildung gewonnen werden. Es sollen gezielt 1.000 Jugendliche und ihre Familien angesprochen werden, zur Strategie gehören auch Sprachförderung, Ausbildungsmanagement und individuelle Begleitung, wie die Staatskanzlei nach einer Kabinettssitzung in Magdeburg mitteilte. „Sachsen-Anhalt soll nicht länger Transitland sein“, erklärte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). „Wir wollen den Fachkräften von morgen zeigen, dass sie hier beste Karriere- und Aufstiegschancen haben.“

Ein Regierungssprecher sagte, die Jugendarbeitslosigkeit habe im April in Sachsen-Anhalt mit 8,6 Prozent über dem Schnitt der ostdeutschen Bundesländer gelegen. Einer der Gründe sei, dass junge Migranten nicht ausreichend eingebunden seien. Zugleich seien Tausende Ausbildungsstellen unbesetzt.

Kampagne „Sachsen-Anhalt will dich.“ 

Die Kampagne mit dem Titel „Sachsen-Anhalt will dich.“ beginnt den Angaben zufolge am 26. Juni in Magdeburg. Bei Präsenz- und Onlineveranstaltungen wird über das deutsche Ausbildungssystem informiert. Es gibt individuelle und mehrsprachige Beratungen. Partner wie Migrantenorganisationen, Kammern und die Bundesagentur für Arbeit sind einbezogen.

Zum Erfolg der Ausbildungsstrategie sollen unter anderem landesweit 20 Ausbildungsmanager beitragen, die an berufsbildenden Schulen bis zu 8.000 Jugendliche unterstützen. Ausbildungsbegleitend soll es sogenannte Azubi-Berufssprachkurse geben. 

Zahl der ausländischen Azubis steigt - geringere Erfolgsquote

Laut dem Arbeitsministerium sind in Sachsen-Anhalts Unternehmen derzeit 5.400 Ausbildungsstellen unbesetzt. Grundsätzlich steige die Zahl der ausländischen Auszubildenden in Sachsen-Anhalt: im Jahr 2013 hatten von 29.700 Azubis im Land 240 eine ausländische Staatsbürgerschaft, 2023 seien es 1.800 von insgesamt 26.350 Azubis gewesen. 

Die Quote erfolgreicher Abschlüsse unter den Azubis aus dem Ausland ist allerdings mit 79 Prozent um fünf Prozentpunkte geringer als die der deutschen Auszubildenden, wie es hieß.