1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Tiere: Mehr als doppelt so viel Geld für Schutzzäune gegen Wölfe

Tiere Mehr als doppelt so viel Geld für Schutzzäune gegen Wölfe

Tausende Nutztiere werden in Deutschland jedes Jahr Opfer von Wölfen - viele davon in Niedersachsen, einige wenige in Bremen. Aber auch im kleinsten Bundesland gibt es zunehmend Bemühungen, Weidetiere vor Angriffen zu schützen.

Von dpa 20.10.2023, 05:27
Ein Wolf läuft durch sein Gehege.
Ein Wolf läuft durch sein Gehege. Boris Roessler/dpa/Archivbild

Bremen - Das Land Bremen will deutlich mehr Geld in Schutzzäune gegen Angriffe von Wölfen investieren. In den vergangenen Monaten sei die Fördersumme auf 100.000 Euro verdoppelt worden, teilte das Umweltressort mit. Noch in diesem Jahr solle das Budget weiter aufgestockt werden. Das Geld dafür stamme aus frei werdenden Restgeldern aus anderen Projekten, deshalb sei noch keine endgültige Entscheidung darüber gefallen.

Die Umweltbehörde begründet die Investition mit dem steigenden Interesse an Herdenschutzzäunen. Während in Bremen von 2019 bis 2022 nur ein berechtigter Antrag eingegangen sei, seien es in diesem Jahr vier Anträge, sagte eine Sprecherin der Umweltsenatorin.

Im Land Bremen wurden nach Angaben des Senats seit 2018 nachweislich zwölf Tiere von einem Wolf gerissen oder verletzt. In Niedersachsen wurden laut Landesjägerschaft im Monitoringjahr 2023/2024 bisher 348 Tiere (Stand Oktober) nach Wolfsangriffen tödlich verletzt oder mussten danach eingeschläfert werden.

„Es muss verstärkt darum gehen, Wolfsrisse zu verhindern, auch um den Wolf zu schützen“, sagte Bremens Umweltstaatsrätin Irene Strebl (Grüne) zuletzt bei einem Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebs. Das Land begrüße den Vorstoß von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), dass Wölfe im Umkreis von Rissstellen für eine kurze Zeitspanne erleichtert geschossen werden dürfen. Auch Niedersachsen kündigte bereits an, den Vorschlag zum Wolfsabschluss zügig umsetzen zu wollen - möglichst schon 2024.

In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich, doch der Wolf ist durch internationale und nationale Gesetze streng geschützt und hat den höchstmöglichen Schutzstatus.