Gesundheit Medizinischer Dienst: Versorgung in Krankenhäusern gut
Der Medizinische Dienst in Sachsen-Anhalt kontrolliert regelmäßig die Versorgung in Krankenhäusern. Obwohl es in diesem Jahr keine größeren Mängel gab, hat der Dienst Empfehlungen.

Magdeburg - Die Qualität der Krankenhausversorgung in Sachsen-Anhalt ist laut dem aktuellen Qualitätsreport des Medizinischen Dienstes auf einem guten Niveau. Bei insgesamt mehr als 210 Prüfungen und Kontrollen seien im vergangenen Jahr keine gravierenden Mängel festgestellt worden, teilte der Medizinische Dienst Sachsen-Anhalt am Freitag in Magdeburg mit. „Grundsätzlich ist die Versorgungsqualität in den Krankenhäusern des Landes gut“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jens Hennicke. Dennoch gebe es in einzelnen Bereichen Optimierungsbedarf – vor allem bei der Notfallversorgung und dem Umgang mit komplexen Behandlungen.
Keine Auffälligkeiten bei Prüfung der Notfallversorgung
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Reports war demnach die Notfallversorgung. Erstmals seien in den stichprobenhaften Qualitätskontrollen der Notaufnahmen keine Auffälligkeiten festgestellt worden, sagte die Leitende Ärztin, Anke Lasserre, vom Medizinischen Dienst. Über die Jahre habe sich gezeigt, dass Kliniken hier zügig nachgebessert hätten. Mängel in den vergangenen Jahren seien unter anderem gewesen, wenn Patienten in Notaufnahmen nicht schnell genug gesichtet worden seien, es keine unabhängige ärztliche Leitung gegeben habe oder Fachärzte nicht fristgerecht an den Patientenbetten gestanden hätten.
Forderung: Mehr Telemedizin und übergreifende Leitstellen
Ursachen dafür sieht der Medizinische Dienst unter anderem bei einem Fachpersonalmangel oder nicht umgesetzten Vorgaben, wie etwa der mangelnden Steuerung von Patientenströmen. Diese führten zu überfüllten Notaufnahmen. Als Erkenntnisse aus den Qualitätskontrollen nimmt der Medizinische Dienst nach eigenen Angaben mit, dass die Möglichkeiten zum Zusammenlegen von kreisübergreifenden Leitstellen ausgeweitet werden müssten. Darüber hinaus müsse auch die Telemedizin verstärkt in den Blick genommen werden, so dass Rettungssanitäter telefonischen Kontakt mit Notärzten halten und diese nicht zu jedem Notfall selbst rausfahren. In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge aktuell 44 Krankenhäuser.