Medien Medien: «Big Brother» geht in die achte Runde

Köln/ddp. - Zwölf Kandidaten kämpfenin einem Haus ohne Kontakt zur Außenwelt exakt 183 Tage lang um dieGunst der Zuschauer. Wer am 7. Juli übrig bleibt, gewinnt 250 000Euro. Beobachtet werden die Kandidaten rund um die Uhr von 60 Kamerasund 50 Mikrofonen.
Bei RTL 2 ist täglich eine Zusammenfassung zu sehen, Premiereüberträgt rund um die Uhr. Und der Spielesender 9 live begleitet daseinst als Container-Show gestartete Format mit Ratespielen. «Werhalbnackte Körper erwartet, wird aber diesmal enttäuscht», sagteBorris Brandt, Deutschland-Chef der niederländischen Endemol, die dasFormat produziert, am Freitag in Köln. Stattdessen habe sich dieSendung als Unterhaltung mit Lebenshilfe etabliert. «Das Publikum istmehr daran interessiert, wie die Kandidaten Konflikte lösen, und willdaraus auch für das eigene Leben lernen», sagt er.
Bei der Ausstattung des diesmal um ein Stockwerk erweiterenGebäudes gaben sich die Bühnenbildner viel Mühe. Dürfen es sich die«Reichen» in elegantem Ambiente vor einem virtuellem Kaminfeuer, amChampagner-Kühlschrank im Badezimmer, am Pool oder in der Saunagemütlich machen, gibt es für die Armen nur eine rostige Badewanneund ein Stehklo, von den Wänden blättert der Putz. Alles ist sokunstvoll schmuddelig arrangiert, dass während der Aufbauarbeitensogar die Putzfrau gebremst werden musste, berichtet Brandt.
Reich und arm sind zwar räumlich getrennt, aber immer in Sicht-und Rufweite. Außerdem: Wer heute auf der einen Seite wohnt, mussmorgen womöglich schon das Lager wechseln. Ähnliche Erfahrungenmachten bereits die «BB»-Bewohner früherer Staffeln. Erstmals in der4. Runde wohnten die Teilnehmer in zwei Bereichen. Die 5. Staffel botgar drei Arreale an - das arme, das «normale» und das luxuriöseWohnquartier.
Rund 10 000 Bewerbungen gab es dem Sender zufolge für «BB 8». 500kamen in die engere Auswahl, 12 blieben übrig: «Ein bunterDurchschnitt», sagt Brandt. «Anders als früher wissen die Bewerberheute, warum sie mitmachen wollen», erläutert er.
Mit dem Konzept hoffen die Macher auf zahlreiche Zuschauer. DieEinschaltquote lag im Vorjahr bei rund 8 Prozent, bei der«Unterhaltungsqualität» müssten es «12 - 13 Prozent sein», sagtBrandt.
Moderieren werden neben Miriam Pielhau Charlotte Karlinder, dieMitte Februar Mutter wird, sowie Jürgen Milski, Zweiter bei derersten «Big Brother»-Staffel 2000. «Ich freue mich wahnsinnig darauf,wieder zu Hause zu sein», sagte er. Die Teilnahme an der erstenStaffel brachte dem Kölner neue Jobs: Aus dem Automobil-Arbeiterwurde ein Schlagersänger und TV-Moderator für Telefon-Spiele. Und wasempfiehlt er den neuen Bewohnern der WG? «Nehmt es als Spiel, nichtals wahres Leben. Wenn ihr nicht mehr könnt, steigt aus.»
Die Neuen dürften diese Tipps nicht mehr hören: Sie werden amWochenende in einem Hotel auf ihren Aufenthalt in derKlassengesellschaft vorbereitet. Kontakte zur Außenwelt sindausgeschlossen.
