Luftverkehr Luftverkehr: Jumbo lässt vor Notlandung über der Rhön Treibstoff ab

Bad Salzungen/dpa. - Ein Jumbojet musste wegen technischer Probleme größere Mengen Treibstoff über der thüringischen Rhön bei Bad Salzungen (Wartburgkreis) ablassen. Die Boing 747-100, die am Samstag von Amsterdam nach Bahrain unterwegs war, musste später in Dresden notlanden, bestätigte die Deutsche Flugsicherung einenBericht der «Südthüringer Zeitung» (Donnerstag). Aus Sicherheitsgründen habe sich der Pilot vor der Notlandung zumAblassen von Kerosin entschieden.
Zur Menge des abgelassenen Triebstoffs wollte sich dieFlugsicherung nicht äußern. Gesundheitsgefahren bestünden aber nicht, da sich das Kerosin «in der Luft verflüchtigt» habe und gar nicht auf den Boden gelangt sei, versicherte Behörden-Sprecherin Anja Tomic. Bei dem Ablassen handele es sich um ein so genanntes Notverfahren, das der Pilot stets in eigener Verantwortung einleiten dürfe.
«So etwas ist in der Tat recht selten», sagte Tomic. Bundesweithabe es in diesem Jahr 15 ähnliche Fälle gegeben - bei bisherinsgesamt 2,5 Millionen Flugbewegungen über Deutschland, die von der Flugsicherung beobachtet worden seien. «Die Piloten entscheiden so etwas nicht aus dem hohlen Bauch, sondern nur, wenn es ein echtes Problem gibt.»
Mehrere Anwohner aus Geisa (Wartburgkreis) hatten am Samstagabend gegen 21.00 Uhr den ungewöhnlich niedrig fliegenden Jumbo beobachtet, der vier breite Kondensstreifen zog. Nach Angaben der Flugsicherung flog die Boing zu diesem Zeitpunkt rund 3300 Meter hoch. Er landete um 21.38 Uhr sicher auf dem Flughafen in Dresden. Angaben zur betroffenen Airline machte Tomic nicht.