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Luftverkehr Luftverkehr: Altes US-Kampfflugzeug verliert Cockpit

18.05.2006, 11:52
Stefan Bergmann von der Bezirksregierung Münster, und Marcus Müller (r.), von der Luftaufsicht des FMO, präsentieren am Donnerstag (18.05.2006) in der Luftaufsicht des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) in Greven (Kreis Steinfurt) ein Cockpit-Teil eines Flugzeugs vom Typ North American P-51 Mustang. (Foto: dpa)
Stefan Bergmann von der Bezirksregierung Münster, und Marcus Müller (r.), von der Luftaufsicht des FMO, präsentieren am Donnerstag (18.05.2006) in der Luftaufsicht des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) in Greven (Kreis Steinfurt) ein Cockpit-Teil eines Flugzeugs vom Typ North American P-51 Mustang. (Foto: dpa) dpa

Münster/dpa. - Auf deminternational gebräuchlichen SOS-Funkkanal sei zur fraglichen Zeitkein Spruch angekommen, sagte ein Sprecher der BezirksregierungMünster am Donnerstag. Fraglich sei auch, warum der Flieger mit demvon der US-Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg benutzten Sturzbomber nichtauf einem der nächstgelegenen Flugplätze gelandet sei.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig istmit den Ermittlungen betraut. Ein Sprecher sagte, der Flug ohneCockpit-Haube sei grundsätzlich möglich und erlaubt. Allerdings seidas Absetzen eines Funkspruchs in solch einem Fall Standard. Ob derPilot möglicherweise über einen anderen als den internationalen SOS-Kanal Funkkontakt zum Boden hatte, müsse noch geklärt werden.

Der Hobbypilot aus Großbritannien war mit der Propellermaschinevom Typ P 51 «Mustang» am Mittwochnachmittag im englischen NorthWeald gestartet, um den Oldtimer auf der InternationalenLuftfahrtausstellung (ILA) in Berlin-Schönefeld vorzustellen. Übereinem Wohngebiet der 280 000-Einwohner-Stadt Münster hatte er ausbisher noch nicht geklärten Gründen die gesamte Cockpitabdeckungverloren. Nur noch die Windschutzscheibe vor Augen, flog der Pilotgemeinsam mit seinem Co-Piloten die rund 400 Kilometer lange Streckenach Berlin weiter und landete dort sicher.

Bei dem Unfall waren keine Menschen verletzt worden. Lediglich dasDach eines Hauses und eine Imbissbude wurden beschädigt. EinMetallteil des 1,90 Meter langen Cockpits sei auf einem Tennisplatznur einen Meter neben einer Frau eingeschlagen, die gerade ihreTochter vom Training abholen wollte. «Die Schäden halten sich wohl inGrenzen», sagte der Sprecher der Bezirksregierung Münster, StefanBergmann. Den Betroffenen seien die Kontaktdaten des Pilotenausgehändigt worden, um eventuelle Schadenersatzansprüche geltendmachen zu können.