Brände Löscheinsatz nach Großbrand Hamburger Hafen fast beendet
Seit Montag ist die Feuerwehr im Hamburger Hafen im Dauereinsatz. Rund 600 Feuerwehrleute gaben ihr Bestes. Nun steht ein Ende der kräftezehrenden Arbeit bevor.

Hamburg - Nach mehr als 70 Stunden im kräftezehrenden Dauereinsatz wegen des Großbrandes im Hamburger Hafen hat die Feuerwehr ihre Arbeit fast geschafft. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wahrscheinlich heute Nachmittag oder heute Abend die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr die Brandstelle verlassen können“, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Aktuell seien noch etwa 50 Männer und Frauen der Feuerwehr im Stadtteil Veddel aktiv. Es müssten noch Glutnester gelöscht sowie Container geöffnet und abgelöscht werden.
Container sind so heiß, dass Inhalt entflammt werden kann
Hintergrund ist, dass die Metallwände der Container wegen des Feuers so heiß werden, dass allein aufgrund der Umgebungshitze der Inhalt der Container entflammen kann. „Das Runterkühlen der Container ist sehr langwierig. Wir müssen deshalb jeden Container öffnen. Sonst stehen wir in drei Wochen noch hier.“ Wie viele Container auf dem Gelände stehen, konnte der Feuerwehrsprecher nicht sagen. Möglich sei eine Zahl im niedrigen dreistelligen Bereich oder knapp darunter.
In den Containern waren sehr verschiedene Dinge gelagert. „Das ist eine wilde Mischung. Vom Sofa über den Reissack ist da alles dabei.“ In einigen seien aber auch Gasflaschen zu finden gewesen.
Auch Tage nach dem Ausbruch des Feuers in einer Lagerhalle mit Gasflaschen hatte es immer wieder Explosionen gegeben, weil weitere Gasflaschen aufgrund der großen Hitze explodierten. Das hatte die Löscharbeiten von Anfang an enorm erschwert.
Spezialroboter aus Niedersachsen
In der Nacht wurde die Hamburger Feuerwehr deshalb von Spezialrobotern aus Niedersachsen unterstützt. Die Kolonne aus Vechta war mit drei Feuerwehrrobotern und weiterer Spezialtechnik kurz vor Mitternacht eingetroffen. Die großen Löschroboter sollten die Einsatzkräfte entlasten und Gefahren verringern. Noch vor 6.00 Uhr hatten sie die wichtigen Arbeiten erledigt, wie der Sprecher weiter sagte.
In den kommenden Wochen und Monaten werde es sicher auch Diskussionen und Gespräche darüber geben, ob Hamburg auch eigene Löschroboter anschaffen sollte. „Dazu muss man natürlich auch schauen, was in der Stadt - bei Werksfeuerwehren zum Beispiel - schon vorhanden ist“, sagte der Feuerwehrsprecher dazu.
Feuer fast vergleichbar mit Großbrand in Billstraße Ostern 2023
Das Feuer in Veddel in der Müggenburger Straße gilt als eines der größeren aus der jüngeren Vergangenheit Hamburgs. Von den Ausmaßen her sei es fast mit dem Großbrand in der Billstraße im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort zu Ostern 2023 vergleichbar, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Ja, das Feuer war schon umfangreich. Das muss man sagen. Und das ist absolut vergleichbar.“
Damals waren den Angaben zufolge rund 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Diesmal waren es rund 600. 2023 dauerte es fast eine Woche, bis das Feuer gelöscht war. Diesmal ist wahrscheinlich schon an Tag vier alles geschafft. „Es war ein Großbrand, wie man wirklich nur alle paar Jahre hat.“
Neun Verletzte - darunter sechs Einsatzkräfte
Das Großfeuer in Veddel war am Montagnachmittag in einer Lagerhalle ausgebrochen. Kurz vor Ende des langwierigen Einsatzes sprach die Feuerwehr von inzwischen neun Verletzten. „Drei Passanten und sechs verletzte Einsatzkräfte“, sagte der Sprecher. Die Feuerwehrleute wurden wegen des Verdachts auf Knalltraumata sowie wegen Erschöpfung behandelt. Die Männer und Frauen der Feuerwehr werden in der Regel nach maximal vier Stunden am Brandort abgelöst.
Die Ursache des Feuers ist weiterhin unklar. Am Brandort konnten die Ermittler ihre Arbeit bisher nicht aufnehmen. Die Feuerwehr hat den Einsatzort noch nicht freigegeben, weil er noch nicht gefahrlos betreten werden kann. Auch nach dem Abzug der Feuerwehrleute soll zunächst noch eine Brandwache gestellt werden.