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1. Fußball-Bundesliga Letzter Heimsieg 2006: Werders Horror-Serie gegen die Bayern

In den vergangenen 15 Jahren ist Werder Bremen vom Angst- zu einem Lieblingsgegner des FC Bayern München geworden. Das Spiel am Samstag ist aber auch für einen dritten Club sehr wichtig.

Von dpa 04.05.2023, 15:24
Kingsley Coman (l) von München kämpft mit Amos Pieper von Bremen um den Ball.
Kingsley Coman (l) von München kämpft mit Amos Pieper von Bremen um den Ball. Sven Hoppe/dpa

Bremen - Beim Bundesliga-Klassiker Werder gegen Bayern geht es am Samstagabend mal wieder um die deutsche Meisterschaft. Allerdings nicht wie in den 1980er- und frühen 2000er-Jahren, als die Bremer selbst noch um den Titel spielten. Diesmal sie sind nur eine der letzten Hoffnungen des Bayern-Rivalen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky). Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga braucht dringend einen Club, der dem Serienmeister FC Bayern München an den verbleibenden vier Spieltagen dieser Saison noch ein Bein stellt.

Dabei ausgerechnet auf Werder Bremen zu hoffen, ist zumindest statistisch gesehen sehr gewagt. Denn der frühere Dauerrivale der Bayern gewann zuletzt am 20. September 2008 in München (5:2). Der vorerst letzte Heimsieg gelang Werder am 21. Oktober 2006 (3:1).

In den vergangenen 15 Jahren gab es für die Bremer gegen den deutschen Rekordmeister dann fast nichts mehr zu holen. Von den 22 Bundesliga-Duellen in der jüngeren Vergangenheit verloren sie 21. Die Bilanz der vergangenen zwölf Heimspiele: zwölf Niederlagen.

Einer der Spieler, der beim letzten Heimsieg 2006 noch als Spieler dabei war, ist mittlerweile Leiter des Profifußball- und Scouting-Bereichs bei Werder: Clemens Fritz. „Das Wichtigste“ bei einem Spiel gegen die Bayern sei: „Du brauchst einen guten Tag und musst über deine Leistungsgrenze hinausgehen“, sagte der 42-Jährige am Donnerstag. „Du musst mutig spielen und dir etwas zutrauen. Dann kannst du auch die Bayern schlagen.“

Trotz der großen sportlichen und atmosphärischen Probleme des FCB in diesem Frühjahr glaubt der Bremer Trainer Ole Werner allerdings nicht, dass die Münchner aktuell leichter zu besiegen seien als in den vergangenen Jahren. „Es ist immer sehr schwer, bei so einer Mannschaft über Schwächen zu sprechen“, sagte er. „Als sie in Mainz verloren haben, gehört zu der Wahrheit des Spiels auch, dass sie nach einer halben Stunde eigentlich 3:0 oder 4:0 führen müssen. Gegen Hoffenheim war es ähnlich.“

Man sei gegen Bayern immer noch darauf angewiesen, „das Spielglück auf deiner Seite zu haben und dass der Gegner nicht den effektivsten Tag vor dem gegnerischen Tor hat“. Er sehe bei den Bayern „nicht gravierend mehr Angriffsflächen als in der Hinrunde“.

Werder selbst muss gegen den Tabellenführer bereits zum vierten Mal nacheinander auf Nationalstürmer Niclas Füllkrug verzichten. „Wir haben die Wochen über immer versucht, ihn für die Spiele fit zu kriegen. Jetzt geht es für uns einfach darum, ihn behutsam aufzubauen“, sagte Werner am Donnerstag.

Der 30 Jahre alte Füllkrug schoss am 8. April beim 2:2 in Mainz noch den späten Ausgleichstreffer für die Bremer. Seitdem plagt sich der beste Torschütze der aktuellen Bundesliga-Saison mit einer Wadenverletzung herum. Wann er wieder eingesetzt werden kann, weiß Werner nicht. „Wir müssen gucken, ob es für Leipzig hinhaut“, sagte der Trainer. Der Pokalfinalist ist nach dem FC Bayern der nächste schwere Gegner des Tabellenzwölften auf dem Weg zum Klassenverbleib.