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Leipzig Leipzig: Zwölf Rocker nach tödlichen Schüssen vor Gericht

17.04.2001, 14:11

Leipzig/dpa. -    Mehr als 14 Monate nach dem blutigen Überfall auf den Motorradclub «Highway Wolves» bei Döbeln (Sachsen) beginnt an diesem Donnerstag der Prozess gegen zwölf Rocker des rivalisierenden Motorradclubs «MC Gremium». Sie müssen sich vor dem Landgericht Leipzig unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge und schweren Landfriedensbruchs verantworten. Elf weitere Beschuldigte sind vor dem Leipziger Amtsgericht angeklagt, weil sie bei dem Überfall «Schmiere» gestanden haben sollen. Das Amtsgericht will aber abwarten, wie das Verfahren vor dem Landgericht ausgeht.

   Bei dem Überfall in Niederranschütz war am 9. Februar 2000 der 22-jährige Clubpräsident der «Highway Wolves» mit einer Schrotflinte erschossen worden. Sechs weitere Clubmitglieder erlitten schwere Verletzungen durch Baseballschläger und Axtstiele. 25 Mitglieder des «MC Gremium» aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg wurden festgenommen. Einige von ihnen gestanden nach Polizeiangaben ihre Beteiligung. Ein 32-jähriger «MC Gremium»-Rocker aus Neubrandenburg erhängte sich in der Untersuchungshaft. Die Ermittler vermuten, dass der in mehreren Städten aktive «MC Gremium» in Sachsen um sein Einflussgebiet fürchtete. Die Schläger hätten verhindern wollen, dass die «Highway Wolves» sich mit dem Leipziger Motorradclub «Road Lions» zu einer beherrschenden Organisation zusammenschließen.