Wissenschaft Lausitz wegen DZA als Standort für Atomendlager ungeeignet
In Sachsen entsteht mit einem Milliarden-Aufwand das Deutsche Zentrum für Astrophysik. Deshalb ist die Lausitz als potenzieller Standort für ein Atomendlager für den Freistaat keine Option.

Dresden - Sachsen hält die Lausitz als Standort des Atommüllendlagers für denkbar ungeeignet. Mit der Entscheidung, hier das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) aufzubauen, komme die Region dafür nicht mehr in Betracht, erklärte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). In einem Schreiben an die Bundesgesellschaft für Endlagerung sprach er sich dafür aus, von einer weiteren Betrachtung des Gebietes abzuziehen. Die Gesellschaft hatte die Lausitz als weiter zu untersuchenden potenziellen Standort für ein Endlager ausgewiesen.
Großforschungszentrum steht im Widerspruch zu Endlager
Mit dem DZA entsteht für rund 1,2 Milliarden Euro ein Großforschungszentrum in dieser Region. Im Granit der Lausitz - einem Ort mit größter seismologischer Ruhe - soll ein Untergrundlabor in einer Tiefe von etwa 200 Meter Tiefe betrieben werden. Die Lausitz gilt auch als möglicher Standortfaktor für das Einstein-Teleskop. Dabei handelt es ich um ein europäisches Projekt zur Errichtung eines unterirdischen Observatoriums in Form eines gleichseitigen Dreiecks.
Auch Regionen auf Sardinien und in den Niederlanden bewerben sich als Standort. Mit dem Teleskop können Gravitationswellen aus dem All gemessen und ausgewertet werden. Es gilt als entscheidender Schritt bei der Erforschung des Universums. Mit ihm sollen Forscher etwa die Kollision von schwarzen Löchern erkennen und Erkenntnisse über den Beginn des Universums erhalten.
„Die wissenschaftliche Nutzung und die damit verbundenen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Region Lausitz stehen im eindeutigen Widerspruch zu einer möglichen Nutzung des Gebietes als Endlager. Darauf habe ich die Bundesgesellschaft für Endlagerung hingewiesen“, betonte Gemkow. Er gehe davon aus, dass dies im weiteren Prozess auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager in Deutschland berücksichtigt werde.