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Verkehr Landesbehörden setzen vermehrt auf Fahrräder und E-Bikes

Die Mobilität in Deutschland verändert sich. Klimaneutrale Verkehrsmittel werden zunehmend in den Blick genommen. Doch gehen die Behörden im Land dabei auch selbst mit gutem Beispiel voran?

Von dpa 01.09.2023, 05:52
Jens Radtke, Polizeihauptmeister, probiert auf dem Parkplatz der Außenstelle der Polizeiinspektion Zentrale Dienste ein Pedelec aus.
Jens Radtke, Polizeihauptmeister, probiert auf dem Parkplatz der Außenstelle der Polizeiinspektion Zentrale Dienste ein Pedelec aus. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt setzen die Landesbehörden bei dienstlichen Wegen zunehmend auf Fahrräder und E-Bikes. In den vergangenen drei Jahren haben die Ministerien und andere Einheiten der Landesverwaltung neue Räder angeschafft, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Zahlen steigen aber nur langsam.

Im Sozialministerium stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktuell fünf Fahrräder zur Verfügung, 2020 waren es zwei gewesen. Im Infrastrukturministerium gibt es derzeit sechs Fahrräder (2020: zwei), im Innenministerium sieben (fünf). Weiterhin gibt es auch mehr E-Bikes. Im Institut für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge wurden zudem drei Lastenräder angeschafft.

Im Bau- und Liegenschaftsmanagementbetrieb, der sich um die Immobilien des Landes kümmert, stehen beispielsweise zwölf Fahrräder zur Verfügung. Im Durchschnitt würden die Fahrräder für etwa zehn Fahrten im Monat genutzt, teilte das zuständige Finanzministerium mit. „Besonders im Rahmen von Stadtfahrten wird auf die Dienstfahrräder zurückgegriffen.“ Auch die Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, die Nationalparkverwaltung Harz und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau verfügen über Fahrräder.

In der Justiz des Landes sind 17 Fahrräder vorhanden. Die Anzahl der Dienstfahrräder sei in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht worden, hieß es vom Justizministerium.

Bei der Landespolizei wird schon länger auf Fahrräder gesetzt, der Bestand liegt aktuell bei 119. Diese würden überwiegend von den Regionalbereichsbeamten genutzt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Die Polizei verfüge über insgesamt 50 Pedelecs.

Vereinzelt gibt es in den Fuhrparks der Ministerien auch E-Autos, die die Bediensteten nutzen können. Von den Ministerinnen und Ministern ist allerdings noch niemand vollelektrisch unterwegs. Aufgrund der hohen Fahrleistung komme eine Umstellung auf ein E-Fahrzeug derzeit nicht in Frage, hieß es aus dem Haus von Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP).

Zwei ihrer Kollegen planen jedoch eine Veränderung. Umweltminister Armin Willingmann (SPD), aktuell mit einem Hybrid-Fahrzeug unterwegs, will auf ein vollelektrisches Fahrzeug umsteigen, „sobald ein passendes Angebot vorliegt“. Kulturminister Rainer Robra (CDU) will sich vom Diesel verabschieden. „Der Umstieg auf ein vollelektrisches Modell ist in 2024 vorgesehen“, sagte eine Sprecherin.