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Kriminalität Kriminalität: Kokain bei Hamburger Rockmusiker Lotto King Karl gefunden

17.05.2006, 08:50
Der Rockmusiker Lotto King Karl beantwortet am Mittwochmorgen (17.05.2006) während eines Interviews bei einem Hamburger Radiosender Fragen eines Journalisten. (Foto: dpa)
Der Rockmusiker Lotto King Karl beantwortet am Mittwochmorgen (17.05.2006) während eines Interviews bei einem Hamburger Radiosender Fragen eines Journalisten. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Hamburger Drogenfahnder haben bei einer Großrazziagegen einen Dealerring auch bei dem Rockmusiker Lotto King KarlKokain gefunden. «Es war eine geringe Menge, wohl nur zum Eigenbedarfbestimmt», sagte ein Sprecher der Zollfahndung am Mittwoch, einen Tagnach der Durchsuchung der Wohnung.

Zwei Drogendealer wurden verhaftet. Sie sollen in den vergangenenMonaten mit mehreren hundert Gramm Kokakin gehandelt haben. DieErmittler von Polizei und Zoll hatten am Dienstag in verschiedenenHamburger Stadtteilen insgesamt zwölf Wohnungen durchsucht. Als Chefdes Dealerrings und Hauptverdächtiger gilt ein 42-jähriger Bäcker,teilte die Polizei mit. Allein bei ihm wurden rund 500 Gramm einesKokain-Gemisches sichergestellt. Wer bei dem Bäcker telefonisch einWeißbrot bestellte, soll auch Kokain-Briefchen bekommen haben. AlsZwischenhändler wurden zwei 38 und 52 Jahre alte Männer ermittelt.

Diese beiden Verdächtigen sollen die Droge an mehrere Menschenweitergegeben haben. Als einen Abnehmer nennt eine Polizeisprecherin«den 39 Jahre alten Gerrit. H». Bei Lotto King Karl, mit bürgerlichemNamen Gerrit Heesemann, klopften die Drogenfahnder am frühen Morgenum 6 Uhr an die Wohnungstür. Der Sänger sagte der Zeitung «HamburgerMorgenpost»: «Ich bin das absolut kleinste Licht in der Abteilung.»Der Sänger («Hamburg meine Perle») und Stadionsprecher des HSV,bezeichnete Berichte über einen Drogen-Konsum als «Quatsch». Er nehmedas Rauschgift nicht, das bei ihm entdeckte Kokain sei «uraltes Zeug»gewesen. Der 39-Jährige musste die Beamten zu einer Vernehmung aufein Kommissariat begleiten, blieb anschließend aber auf freiem fuß.

Der Sänger mit der erfundenen Biografie eines Gabelstaplerfahrers,der 42 Millionen Mark im Lotto gewonnen hat, ist Kult in derHansestadt und füllt mit seinen «Barmbek Dreamboys» auch schon maldie Color-Line-Arena. Das Motto des Künstlers: «Alles halb so wild.»