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Kriminalität Kriminalität: Gefundene Mädchenleiche ist Levke aus Cuxhaven

01.09.2004, 09:00
Seit Mai wurde verzweifelt nach der achtjährigen Levke gesucht. (Foto: dpa)
Seit Mai wurde verzweifelt nach der achtjährigen Levke gesucht. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Cuxhaven/Olpe/dpa. - Levke ist tot: Bei der kürzlich gefundenen Mädchenleiche handelt es sich laut DNA-Analyse eindeutig um das Anfang Mai verschwundene achtjährige Kind aus Cuxhaven. «Es gibtkeinen Platz mehr für Zweifel», sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse. Unterdessen geht die Suche nach dem Täter mit Hochdruck weiter. Rund um den Fundort der Leiche im Wald bei Attendorn im Sauerland entfernten Beamte die Äste an den Bäumen. Die Zweige sollen getrocknet und dann auf kleinste Faserspuren untersucht werden.

«Der Täter kann ruhig wissen, dass wir alles unternehmen werden,um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen», sagte PolizeisprecherTorsten Oestmann. Noch gebe es aber keine heiße Spur. Die 70-köpfigeSonderkommission «Levke» geht mehr als 2500 Hinweisen nach.

Am Fundort Levkes fielen die Äste bis zu einer Höhe von zweiMetern. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter in dem schwerzugänglichen Dickicht etwas hinterlassen hat. «Wir haben hier denFall, dass es uns der Täter mit dem abgelegenen Waldstück sehreinfach gemacht hat», sagte Oestmann. In einem viel besuchten Waldwäre so eine Aktion sinnlos.

Ein Pilzsammler hatte die Mädchenleiche Anfang vergangener Wochezufällig entdeckt. In der Nähe fanden die Beamten die Unterwäsche undeine Hose, die Levke getragen hatte. Nach wie vor fehlen jedoch dieSchuhe, ein geringelter Pulli und die Brille. Levke war am 6. Mai vonder Schule nach Hause zurückgekehrt und wenig später spurlosverschwunden. Umfangreiche Suchaktionen in der Region bliebenerfolglos.

Obwohl sich die Fahnder von Anfang an weitgehend sicher waren,dass es sich bei der in Nordrhein-Westfalen gefundenen Leiche umLevke handelt, sollte eine DNA-Analyse letzte Sicherheit bringen.Nach Angaben des Landeskriminalamtes war dies äußerst schwierig. «Dasuntersuchte Material war durch Umwelteinflüsse hochgradig zersetzt»,sagte LKA-Sprecher Frederick Holtkamp. Standardmethoden hätten dahernicht zum Erfolg geführt. Modifizierte Untersuchungen hätten jedocheindeutig Klarheit gebracht: «Aus wissenschaftlicher Sicht gibt eskeine begründeten Zweifel, dass es sich bei den in Attendorngefundenen sterblichen Überresten um Levke handelt.»

Karte zum Fall Levke (Grafik: dpa)
Karte zum Fall Levke (Grafik: dpa)
dpa