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Kriminalität Kriminalität: Angeklagter schweigt im Prozess um Mord ohne Leiche

23.09.2005, 11:17
Der Angeklagte Jens Artur Al-M. (l.) im Prozess um den Mord an dem Millionärssohn Andreas Sascha Grimm wird am Freitag (23.09.2005) zu Prozessbeginn auf der Anklagebank des Landgerichts Frankfurt am Main von einem Justizbeamten beobachtet.
Der Angeklagte Jens Artur Al-M. (l.) im Prozess um den Mord an dem Millionärssohn Andreas Sascha Grimm wird am Freitag (23.09.2005) zu Prozessbeginn auf der Anklagebank des Landgerichts Frankfurt am Main von einem Justizbeamten beobachtet. dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Im Prozess um die mutmaßliche Ermordungdes Millionärssohns Andreas Sascha Grimm hat der Angeklagte zumAuftakt am Freitag die Aussage verweigert. Die Staatsanwaltschaftwirft dem 22-Jährigen vor dem Frankfurter Landgericht vor, im Oktober vergangenen Jahres den 25 Jahre alten Grimm aus Habgier erschossenund beseitigt zu haben. Die Leiche des Studenten, der aus demunterfränkischen Miltenberg stammt, wurde bisher nicht gefunden.

Staatsanwältin Silke Schönfleisch sagte, der hochverschuldeteAngeklagte habe Grimm unter dem Vorwand eines Kokaingeschäfts inseine Wohnung gelockt. Dort habe er ihn wegen einer Beziehung zuseiner Freundin zur Rede stellen wollen. Im Verlaufe des Gesprächshabe er dem am Tisch sitzenden Grimm in den Kopf geschossen und ihngetötet. Die Leiche habe er mit einer am selben Tag gekauftenHandkreissäge zerstückelt, in Plastiksäcke verstaut und verschwindenlassen. Der 22-Jährige habe sich in den Besitz von 3000 Euro Bargeld,der Autoschlüssel und einer Luxusuhr seines Opfers gebracht.

Der Vorsitzende Richter Klaus Drescher forderte den Angeklagten zuBeginn der Verhandlung eindringlich auf, endlich zu sagen, wo dieLeiche Grimms zu finden sei. Kurz nach der Verhaftung des 22-Jährigenhatte es es auf Grund dessen Angaben in einem Tal im südlichenWesterwald eine aufwendige Suchaktion gegeben. Drescher verlangte,der Angeklagte solle konkretere Angaben machen, damit nicht wiedermehrere Hundertschaften der Polizei vergeblich «ganze Wälderdurchkämmen».