Kriminalität Kriminalität: Angehörige nehmen Abschied von ermordetem Mädchen

Cuxhaven/dpa. - Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Familie, Freunde und Mitschüler in Cuxhaven Abschied von der ermordeten Levkegenommen. Mehr als 400 Trauergäste begleiteten Levke am Montag auf ihrem letzten Weg zum Friedhof. Viele ihrer Mitschüler trugen Sonnenblumen. «Wenn ich an Levke denke, ist immer auch die Sonne dabei», erinnerte sich Pastor Achim Köhler an Levkes kurzes Leben. «Wir hätten Dich gerne noch einmal in den Arm genommen», sagte die Mutter in einer auf Band aufgezeichneten kurzen Ansprache.
Das acht Jahre alte Mädchen war vor genau vier Monaten spurlos vomelterlichen Grundstück in Cuxhaven-Altenwalde verschwunden. Vor zweiWochen entdeckte ein Pilzsammler Levkes Leiche in einem Wald beiAttendorn (Nordrhein-Westfalen).
Beim Gottesdienst in der Kreuzkirche schilderten Lehrer undFreunde, wie sie Levke erlebt haben. «Sie war ernsthaft und handelteüberlegt, sie kicherte gerne und machte ungern ihre Hausaufgaben»,sagte eine Lehrerin. Für «Levi, die kleine Zaubersternchenfee», hattees in der Kirche in den vergangenen Monaten zahlreicheFürbittgottesdienste gegeben. «Das schreckliche Warten ist zu Ende,in unserem Herzen ist so viel Traurigkeit», fasste Pastor Achim Wolffdie Gedanken der Trauergemeinde zusammen.
Unter den Trauergästen waren auch zahlreiche Mitarbeiter der SokoLevke. «Es gibt niemanden unter uns, den diese Tat nicht schrecklichbedrückt», sagte Soko-Leiter Karsten Bettels am Rande derTrauerfeier. «Ich bete mit Ihnen, dass der Täter schnell gefasstwird", sagte Pastor Wolff in seiner Trauerrede: «Wenn ich mirvorstelle, dass es Menschen gibt, die um die Tat wissen und dennochschweigen, zerreißt es mir das Herz.»
Unabhängig vom Ausgang der Suche nach dem Täter werden auch imkommenden Jahr viele Sonnenblumen in Cuxhaven-Altenwalde an dieSchülerin erinnern, die nur acht Jahre alt wurde. Ihre Familie ließzum Ende des Gottesdienstes Samen jener Sonnenblumen verteilen, dieLevke in dem Garten gepflegt hatte, aus dem sie am 6. Mai spurlosverschwunden war.
Unterdessen konzentriert sich die Arbeit der Ermittler weiter aufden Raum Attendorn. Bei der Jagd nach dem unbekannten Mörder will diePolizei in den Ortschaften rund um den Fundort der Leiche Handzettelund Plakate verteilen. Bislang hat es rund 2700 Hinweise aus derBevölkerung gegeben.
