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«Körperwelten» «Körperwelten»: Von Hagens will Schau aus Deutschland abziehen

10.03.2004, 16:25
Aufklärer oder Zirkusdirektor? «Körperwelten»-Erfinder Gunther von Hagens. (Foto: dpa)
Aufklärer oder Zirkusdirektor? «Körperwelten»-Erfinder Gunther von Hagens. (Foto: dpa) dpa

Heidelberg/Stuttgart/dpa. - Der Leichenpräparator Gunther von Hagens will seine umstrittene Ausstellung «Körperwelten» zumindest vorläufig aus Deutschland abziehen. Nach dem Ende der Frankfurter Ausstellung am 18. April soll die Schau ins Ausland gehen, «vorzugsweise in die USA», sagte von Hagens am Mittwoch der dpa. Er bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Nach Deutschland werde die Ausstellung erst zurückkehren, wenn ein Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart gewonnen sei.

In dem Prozess klagt die Ehefrau des Anatoms gegen Auflagen der Stadt Stuttgart zu seiner Ausstellung im März 2003. Die mündliche Verhandlung ist am kommenden Dienstag (16. März). Nach Angaben des Verwaltungsgerichts will die Klägerin im Fall eines Erfolgs in diesem Jahr eine weitere Ausstellung in der Stuttgarter Hanns-Martin- Schleyer-Halle organisieren. Nach von Hagens' Einschätzung kann es bis zu einer Gerichtsentscheidung jedoch zwei bis drei Jahre dauern. Weitere Ausstellungen seien in Deutschland nicht geplant. «Das nächste Ziel wäre Stuttgart.»

Es sei nicht so, dass er sich enttäuscht von Deutschland abwende, betonte von Hagens. Allerdings habe die Auseinandersetzung um die Schau «an Schärfe zugenommen»: «Gegner und Befürworter sind stärker polarisiert als zuvor.» Deshalb sei «eine gewisse Zeit der Abkühlung» angezeigt. Er sei in den USA mit mehreren Städten im Gespräch und habe Anfragen aus anderen Ländern, etwa der Türkei, Italien oder Spanien.