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Arztbesuch Köpping hält Debatte um Praxisgebühr für kontraproduktiv

Bis Ende 2012 gab es eine Praxisgebühr. Patienten mussten beim ersten Arztbesuch im Quartal zehn Euro bezahlen. Die Gesundheitsministerin hat zu einer Wiedereinführung eine klare Meinung.

Von dpa 22.08.2025, 17:04
Gesundheitsministerin Petra Köpping hält die Debatte um eine neuerliche Praxisgebühr für kontraproduktiv (Archivbild).
Gesundheitsministerin Petra Köpping hält die Debatte um eine neuerliche Praxisgebühr für kontraproduktiv (Archivbild). Michael Kappeler/dpa

Dresden - Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hält Diskussionen zu einer neuerlichen Praxisgebühr für kontraproduktiv. Auf eine entsprechende Forderung des Arbeitgeberverbandes reagierte sie sarkastisch. „Jeder hat das Recht, Vorschläge zu machen, die uns nicht weiterbringen. Auch die Arbeitgeberlobby.“

Köpping zufolge ist die Praxisgebühr aus gutem Grund abgeschafft worden. „Denn sie hat sich als bürokratisch und völlig untauglich erwiesen. Es darf für die Menschen, die jeden Tag arbeiten und oft nur wenig verdienen, keine Hürden für ihre Gesundheit geben. Und es muss auch im Interesse guter Unternehmerinnen und Unternehmer sein, dass die Belegschaft gesund ist.“

Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände hatte mit ihrer Forderung nach einer „Kontaktgebühr“ für jeden Arztbesuch viel Kritik ausgelöst. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter verteidigte den umstrittenen Vorschlag als Möglichkeit, die Sozialsysteme effizienter und gerechter zu machen. 

Von 2004 bis Ende 2012 gab es in Deutschland schon einmal eine Praxisgebühr. Patienten mussten beim ersten Arztbesuch im Quartal zehn Euro bezahlen. Das Verfahren erwies sich als untauglich. Auch vielen Ärzten war es ein Dorn im Auge.