Komödie Komödie: Eine Affäre mit Folgen
Hamburg/dpa. - «Tatort»-Kommissarin Lena Odenthal ist schwanger.Naja, nicht ganz, wehrt TV-Produzent Ivo Alexander Beck ab: «NichtLena Odenthal, nicht Ulrike Folkerts, nur Silke Hauswald» - so heißtdie Schwangere, die Folkerts in der Sat.1-Komödie «Liebe in anderenUmständen» spielt, die am Dienstag (13. Oktober) um 20.15 Uhr gezeigtwird. Und damit erfüllt sich die 48-Jährige einen langgehegtenWunsch: Einmal so ganz anders zu sein als die spröde «Tatort»-Kommissarin, die zwei Tage zuvor ihren 50. Jubiläumsfall «Vermisst»löst.
Schon vor zwei Jahren war Folkerts mit der Rolle einerübersensiblen Lehrerin im Film «Ich bin eine Insel» aus diesem Schemaausgebrochen. Produzent Beck sah sie in diesem Streifen undentschied: Ulrike Folkerts könnte auch Silke Hauswald sein, einebrave Ehefrau, leider kinderlos, die vom Treuebruch ihres Mannes(Christoph M. Ohrt) erfährt. Dessen Freundin hat aber ihrerseitseinen Ex-Freund, den halbflüggen Knaben Felix. Beide fühlen sichbetrogen, beide finden zueinander, und das bleibt nicht ohne Folgen:Silke wird mit ihren über vierzig Jahren schwanger - und sie willdieses Kind, sie wird es zur Welt bringen.
Die Geburt des Seitensprung-Kindes fand gleichsam zweimal statt,im gleichen Kreissaal: einmal fingiert als Spiel, dann authentisch.Regisseur Hansjörg Thurn wollte das so, indem er eine echte Geburtfilmen ließ, und sein Produzent stimmte zu: «Es wirkt auf mich immeretwas albern, wenn da ein Neugeborenes in die Kamera gehalten wird,das erkennbar schon ein paar Tage alt ist, hübsch rosig, möglichstnoch mit kleinem Lächeln.»
Den Kindsvater, die Entdeckung des Films neben Ulrike Folkerts inihrer ersten Mutterrolle, spielt der 25-jährige Daniel Roesner, inWiesbaden geboren, in Los Angeles zum Schauspieler ausgebildet,bisher nur als «netter Typ» aus «Verliebt in Berlin» bekannt. Erhatte nichts gegen die Arbeit in einer Soap: «Ich habe sehr vielgelernt dabei», aber als nun das Angebot dieser wesentlichanspruchsvolleren Rolle eines Jungvaters kam, «habe ich einenLuftsprung vor Freude gemacht».
Etwas Bammel kam hinzu. Wie steht man neben einer großenSchauspielerin wie Ulrike Folkerts vor der Kamera? Aber das war dannnur halb so dramatisch: «Ulrike ist einfach ein prima Kerl und warschon bei meinem Casting dabei, was ja bei einem Star nicht dasNormale ist. Schon da habe ich gemerkt: Das ist keine Legende,sondern zunächst mal eine tolle Kollegin.» Mit der ließ sich auch dieheikelste Szene, eine feurige Liebesnacht, mit Humor undProfessionalität bewältigen. Und gern würde er mal mit ihr als LenaOdenthal in einem «Tatort» spielen.
Produzent Beck wiederum ist von der «anderen» Ulrike Folkerts soüberzeugt, dass er bereits einen weiteren Film mit ihr plant:«Diesmal keine Komödie. Ein Melodram.»
