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Haushaltsdefizit Kommunen beklagen wachsende Finanzmisere

Sachsens Kommunen rutschen immer tiefer ins Minus: Das Defizit liegt laut Kassenstatistik bei mehr als 1,1 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Dresden, Leipzig und Chemnitz.

Von dpa 28.12.2025, 17:27
Bert Wendsche, Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, warnt vor Defiziten in astronomischen Höhen. (Archivbild)
Bert Wendsche, Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, warnt vor Defiziten in astronomischen Höhen. (Archivbild) Robert Michael/dpa

Dresden - Sachsens Kommunen beklagen eine wachsende Finanzmisere. Zum Ende des dritten Quartals 2025 hatten Städte, Gemeinde und Kommunen im Freistaat ein Haushaltsdefizit von insgesamt 1,113 Milliarden Euro, wie aus der Kassenstatistik hervorgeht. Ein Großteil davon liegt mit rund 591 Millionen Euro bei den kreisfreien Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz.

Die Defizite seien auf astronomische Höhen gestiegen, sagte Bert Wendsche, Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) laut Mitteilung. „Die Schallmauer von einer Milliarde Euro Defizit ist zum dritten Quartal durchbrochen.“

Kommunen mit Kreditlast von knapp 800 Millionen Euro

Um die Ausgaben zu decken, nahmen die Kommunen im dritten Quartal zusätzliche Kredite in Höhe von 426 Millionen Euro. Damit lag die Kreditlast der Kommunen bei 795 Millionen Euro - mehr als doppelt so hoch als zu Jahresbeginn.

Als besorgniserregend bezeichnete der SSG die im Vergleich zum Vorjahr um 58 Millionen Euro gesunkenen Steuereinnahmen. Hauptgrund dafür waren den Angaben nach Einbrüche bei der Gewerbesteuer. Besonders betroffen waren die kreisfreien Städte.

Steigende Personalausgaben und höhere Sozialleistungen

Bei den Ausgaben belasten die kommunalen Haushalte insbesondere erneut steigende Personalausgaben (plus 103,5 Millionen Euro) sowie höhere soziale Leistungen (plus 79 Millionen Euro). Die Gesamtauszahlungen gingen dennoch geringfügig um 20 Millionen Euro zurück, da die Kommunen ihre Investitionsausgaben um 300 Millionen Euro reduzierten. 

Dass die Zahlen nicht noch schlimmer ausfielen, liege an diesem Verzicht auf Investitionen und Kürzungen, auch an der Unterhaltung von Schulen, Kitas und öffentlichen Entrichtungen, sagte Wendsche. „Diese Entwicklung ist Gift für die regionale Wirtschaft und den Erhalt der kommunalen Infrastruktur.“ Für 2026 forderte Wendsche von Bund und Land ein Jahr der Reformen.