Flugzeugabsturz in Kolumbien Kolumbien: Flugzeug mit brasilianischem Fußballteam Chapecoense abgestürzt

Bogotá - In Kolumbien ist am Montagabend ein Flugzeug mit 81 Menschen an Bord abgestürzt, von denen nach offiziellen Angaben sechs überlebt haben. Unter den Passagieren waren Mitglieder des brasilianischen Fußballteams Chapecoense, wie der Flughafen José María Cordóva de Rionegro nahe der Stadt Medellín mitteilte. An Bord sollen auch rund 20 Journalisten gewesen sein. Es werde „jede mögliche Hilfe mobilisiert, weil sechs Überlebende gemeldet wurden“, erklärte ein Sprecher. An Bord der Maschine waren nach offiziellen Angaben 81 Menschen.
Mittlerweile sind fünf Überlebende geborgen worden. Zwei Verletzte wurden in das Hospital der Ortschaft La Ceja gebracht, wie die Zeitung „El Colombiano“ online berichtete. Dabei handelt es sich um den Verteidiger Alan Ruschel des brasilianischen Erstligisten Chapecoense und eine Stewardess, wie lokale Behörden mitteilten. In der Ortschaft La Unión, 25 Kilometer vom Unglücksort entfernt, würden außerdem zwei Torhüter des brasilianischen Erstligisten behandelt, berichtete das Nachrichtenportal „Mi Oriente“.
Die restlichen 76 Insassen sollen nach Auskunft der Polizei tot sein.
Bordelektronik soll nicht richtig funktioniert haben
Die Maschine stürzte nach Angaben der Flughafenbehörden in der Nähe der kolumbianischen Stadt Medellín ab. In ersten Berichten war von Fehlern in der Bordelektronik als mögliche Absturzursache die Rede. „Wir wissen noch nicht, ob dem Flugzeug das Benzin ausgegangen ist, es einen technischen Defekt gab oder ob das schlechte Wetter die Ursache war“, sagte Elkin Ospina, Bürgermeister von La Ceja, der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Die Absturzstelle kann aufgrund des schlechten Wetters in dem Gebiet nur über Land erreicht werden. Das teilte der Flughafen von Medellín mit.
Der Flughafen José María Cordóva de Rionegro teilte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit, an Bord der Maschine CP2933 sei das Team von Chapecoense Real gewesen.
Fußball-Team war auf dem Weg zu einem Finalspiel
Die Mannschaft war auf dem Weg zum Finale der Copa Sudamericana, eines südamerikanischen Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften, wo sie am Mittwoch gegen die kolumbianische Mannschaft Atletico Nacional antreten sollte. Das Spiel wurde nach dem Flugzeugunglück abgesagt.
Die Maschine kam aus Bolivien, als sie in dem Gebiet Cerro Gordo rund 50 Kilometer von Kolumbiens zweitgrößter Stadt Medellín entfernt abstürzte. Der Bürgermeisters der nahegelegenen Stadt La Ceja, Elkin Ospina, sagte, Rettungskräfte seien vor Ort und Krankenhäuser bereiteten sich auf die Aufnahme von Verletzten vor.
Drei Tage Staatstrauer
Der brasilianische Staatspräsident Michel Temer hat nach dem Absturz eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. „Ich möchte in dieser traurigen Stunde, die die Tragödie für Dutzende Familien bedeutet, mein Mitgefühl aussprechen“, ließ Temer in einer Mitteilung des Präsidentenpalastes am Dienstag in Brasilia verlauten.
Der kolumbianische Fußball-Klub Atlético Nacional will den Titel der Copa Sudamericana als Zeichen der Anteilnahme freiwillig dem brasilianischen AF Chapecoense überlassen. Die Kolumbianer fragten bei der südamerikanischen Fußball-Konföderation CONMEBOL in einem Statement an, „ob die Copa Sudamericana als Ehrentrophähe für den großen Verlust und als posthume Hommage an die Opfer des fatalen Unfalls an Chapecoense gegeben werden könne.“ (afp/dpa/SID)

